ECHTER FUSSBALL OHNE SCHICKIMICKI
Der Bremer Sportverein von 1906 (BSV) gehörte einst zu den größten Bremer Fußballvereinen. Im Sommer 1906 kam es dann zum regelmäßigen Spielbetrieb in den Vereinsfarben gelb und rot. Bis 1914 war der BSV ein ansehnlicher Verein geworden, der sich in den oberen Spielklassen behaupten konnte.
In der Spielserie 1911/12 holte sich die 1. Mannschaft für 24 Stunden den Meistertitel der B-Klasse des Norddeutschen Fußballverbandes, Bezirk Bremen, der ihm jedoch wegen unvorschriftsmäßigen Torstangen (ein Tor war 8 cm zu hoch) aberkannt wurde. Im darauffolgenden Jahr war es dann soweit, der BSV qualifizierte sich als Meister der B-Klasse für die A-Klasse. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden über Zweidrittel aller Spieler und Mitglieder zum Militär eingezogen. Heute zählt er kaum mehr als 400 Mitglieder.
Seine größten(fußball-)sportlichen Erfolge fallen in die zwanziger Jahre, in die Zeiten des legendären Bürgerpark-Sportplatzes und in die Zeit ab 1948 in der alten Oberliga Nord, aus der der BSV 1955 absteigen musste. Der Fußball stand – und steht beim BSV eindeutig im Mittelpunkt des Vereinsinteresses.
Obwohl der BSV nicht zur Arbeitersportbewegung gehörte, repräsentierte er im Vergleich zum gutbürgerlichen SV Werder oder auch zu ATBS (heute 1860) doch eher den „Proletenverein“ aus der Hafengegend. Gerade in den fünfziger Jahren standen die Oberliga-Duelle der beiden Spitzenclubs unter diesem Vorzeichen.
FREIZEIT UND VERANSTALTUNGEN
Im Gegensatz zu heute hatte die Geselligkeit in den fünfziger Jahren einen ganz anderen Stellenwert. Die 6-Tagewoche mit 48 Stunden und die Schichtarbeit ließen wenig Zeit zum Feiern. Die Freizeitangebote waren längst nicht so vielfältig wie heute und so war auch der BSV ein Verein, wo die Mitglieder nicht nur ihren Sport ausübten, sondern darüber hinaus noch einen Großteil ihrer Freizeit verbrachten.
Wie in allen anderen Vereinen waren die sportlichen Veranstaltungen eine Verbindung von Feiern und Ausflügen. Der Abschluss einer Meisterschaft, der Gewinn eines Pokals oder das Ende einer Spielserie waren willkommene Gründe.
DIE HEIMAT DES SV BREMEN
Der Sportplatz entstand aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges – doch die erste Mannschaft spielte nach Aufstieg in die neu gegründete Oberliga Nord nur noch im Weserstadion. Einer der erfolgreichsten Abschnitte des BSV begann. Der Verein lockte die Bremer Fußballfreunde in Scharen zu den Schlagerspielen gegen HSV, Werder, St. Pauli, Altona 93 und wie sie alle hießen.
1963 schließlich erhielt der BSV seine neue Sportanlage auf dem Panzenberg, die anfangs mit zwei anderen Vereinen geteilt werden musste. Heute verfügt das Stadion „Am Panzenberg“ über 8000 Zuschauerplätze. Der Bremer SV spielt heute in der Bremen Liga.
DIE SPORTLICHEN ERFOLGE
- Bremer Meister: 1956 1958, 1961, 1965, 1978, 1983, 1985, 1986, 2007, 2914 und 2015.
- Bremer Pokalsieger: 1980, 1985, 1986, 1991, 2014 und 2015.
- 2013/14 wurde der Bremer SV Meister und Sieger des LOTTO-Pokals, mit der Teilnahme am DFB-Pokal.
- Durch den Finalsieg im Bremer Landespokal der Saison 2014/15 qualifizierten sie sich erneut für den DFB-Pokal. Sie scheiterten aber schon im 1. Spiel an Eintracht Frankfurt.
- Auch dieses Jahr wurde die Teilnahme am DFB-Pokal gesichert.