#SVDSSV | Zum Wiederbeginn ist alles anders

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Endlich wieder ins Stadion! Zum ersten Mal seit fast sieben Monaten war das wieder möglich (ja… ausgerechnet das letzte Spiel vor der Corona-Unterbrechung hatte ich verpasst). Relativ kurzfristig hatte der Verein angekündigt, wer wann wie eines der 1.741 Tickets für das erste Heimspiel der Saison kaufen könne. Dies ging dann auch erst, nachdem wir die Kontaktdaten im Profil des Online-Ticket-Shops vervollständigt hatten. Ist sicher sinnvoll, aber der Ticketkauf wurde (auch) dadurch deutlich komplizierter als sonst.

Auf dem Weg zum Stadion war von der gewohnten Spieltags-Atmosphäre in der Stadt nichts zu spüren, und am Stadion angekommen musste ich mir (natürlich mit Alltagsmaske) erst einmal eine Wintermütze kaufen – normalerweise freut man sich am zweiten Spieltag der Saison eher über eine Sonnenbrille. Ungewohnt waren natürlich auch der Einlass mit Personalausweiskontrolle und der Sitzplatz im (eigentlichen) Gästeblock. Letzterer bescherte uns einen perfekten Blick auf die Ruine der Haupttribüne und das dahinterliegende neue Funktionsgebäude, an dessen Fenstern einige Spieler, die nicht im Kader standen, das Spiel beobachteten. Da man sich idealerweise nur auf dem eigenen Sitzplatz aufhalten sollte, hatten die Imbissbuden geschlossen und es gab ein reduziertes Angebot an alkoholfreiem Bier, Radler und Essen durch mobile Verkäuferinnen und Verkäufer. Soweit also erstmal alles anders.

Fußball gespielt wurde natürlich auch noch, die Lilien legten sehr engagiert los. Durch Mathias Honsak und Marvin Mehlem gab es früh Torchancen — leider konnten die Lilien diese nicht nutzen. Die Anfangs-Offensive verpuffte also ohne Tore und Regensburg kam etwas besser ins Spiel. Im Stadion kam sogar etwas Ungeduld bis hin zu Unmut auf, da viele Freistöße nicht nach vorne sondern nach hinten ausgeführt wurden und die 98er ihre spielerische Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen konnten. In der zweiten Halbzeit gab es noch einige, teilweise schön herausgespielte Chancen. Was im Stadion vielleicht auch aufgrund der Entfernung vom Gästeblock zum Tor vor der Südkurve etwas weniger zwingend zu sein schien, sah später im Fernsehen deutlich gefährlicher aus. Und anscheinend hatte Regensburgs Torwart Meyer auch einfach einen sehr guten Tag erwischt. In den letzten Spielminuten hätte zwar Regensburg noch ein Tor erzielen können, doch es blieb letztlich beim torlosen Remis. Aus Nürnberg dürfen die Darmstädter nächsten Montag gerne die drei Punkte mitnehmen, auch wenn das sicher (ebenfalls) nicht einfach werden wird.

Wie war also das Stadionerlebnis? Auf jeden Fall ganz anders als sonst. Aufgrund der fast leeren Tribünen und so ganz ohne Gäste-Fans erinnerte die Atmosphäre eher an ein Freundschaftsspiel. Viele gewohnte Rituale sind schließlich mit Geselligkeit verbunden und die soll nun ja vermieden werden. Ob der Stadionbesuch trotzdem noch Spaß macht, muss wohl jeder für sich selber entscheiden. Ich bin natürlich auch lieber in einem vollen Stadion, werde aber auch so wieder hingehen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Fallzahlen können wir wohl froh sein, dass überhaupt wieder Zuschauer ins Stadion dürfen und hoffen, dass anstatt der 1.741 Zuschauer bald wieder ein paar mehr zugelassen werden.

Autorin: Iris Gönsch

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