Auch im dritten Auswärtsspiel der Saison blieb der SV Darmstadt ohne Punkt- und Torerfolg. In einer insgesamt schwachen Partie setzten sich die Fuggerstädter durch ein Tor des Isländers Alfred Finnbogason gegen harmlose Lilien durch. Diese mussten nach einem Platzverweis gegen Leon Guwara die gesamte zweite Hälfte mit zehn Mann bestreiten.
Trainer Nobert Meier nahm im Vergleich zum hochverdienten Punktgewinn gegen die TSG aus Hoffenheim nur eine personelle Veränderung vor. Der unter der Woche gesperrte Peter Niemeyer rückte wieder ins Team. Florian Jungwirth, der gegen die Kraichgauer an seiner statt im defensiven Mittelfeld aufgelaufen war, nahm wieder die Position des rechten Verteidigers ein. Artem Fedetskyy nahm auf der Bank Platz. Die Lilien starteten engagiert, ohne jedoch Durchschlagskraft in der Offensive zu entwickeln.
Die Augsburger, die vor Spielbeginn mit einer großen Choreo zweier verstorbener Fans gedachten, blieben in ihren Offensivaktion zunächst ebenso harmlos. Es entwickelte sich ein Spiel, das geprägt war durch zwei Teams, die aus einer guten defensiven Grundordnung heraus auf Fehler des Gegners lauerten. Die erste große Chance des Spiels hatte dann Augsburgs Raul Bobadilla, der mit einer verunglückten Direktabnahme nur das Lattenkreuz erwischte. Wenig später war dann Schluss für Bobadilla, der nach einem Foul von Peter Niemeyer mit Verdacht auf Schultereckgelenkssprengung ausgewechselt werden musste. Darmstadts Kapitän kassierte hierfür die Gelbe Karte.
Diese hatte auch bereits Leon Guwara gesehen, als er kurz vor dem Halbzeitpfiff im Übereifer seinen Gegenspieler Daniel Baier mit einer Grätsche von hinten zu Fall brachte. Die Konsequenz dieser Aktion war die Gelb-Rote Karte für den Darmstädter Linksverteidiger. Um ein Haar hätte Augsburg kurz vor dem Ende der ersten Hälfte dann doch noch zugeschlagen. Doch der wie gewohnt sichere Michael Esser im Tor der Darmstädter vereitelte die Großchance durch Islands EM-Held Alfred Finnbogason, der in den vergangenen Partien seinen Torriecher verloren zu haben schien.
Finbogasson schockt Lilien direkt nach Wiederanpfiff
Für den zweiten Durchgang nahm Norbert Meier einen Doppelwechsel vor. Durch den Verlust von Guwara musste die Position des Linksverteidigers neu besetzt werden. Folglich rückte Fabian Holland ins Team. Zudem schickte Meier Sandro Sirigu auf den Rasen. In der Kabine blieben hingegen die offensiv unauffällig gebliebenen Roman Bezjak und Laszlo Kleinheisler. Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht für den Sportverein. Ausgerechnet gegen Darmstadt beendete Finbogasson seine Durststrecke und köpfte nach einer Hereingabe des Koreaners Ja-Choel Koo die Augsburger in Front. Die Darmstädter Innenverteidigung gab bei diesem Gegentreffer keine gute Figur ab, der Isländer konnte vollkommen unbedrängt zum Kopfball hochsteigen. Michael Esser war hingegen machtlos. Die Führung für Augsburg war unbestreitbar verdient, weil Darmstadt nach vorne einfach zu wenig unternahm.
Die Lilien hatten nun einen schweren Stand, mussten sie doch in Unterzahl gegen den Rückstand ankämpfen. Die größte Chance auf den Ausgleich ergab sich in der 48. Minute, als Marcel Heller einen Abpraller neben das Tor setzte. Ansonsten diktierte der FCA das Geschehen. Augsburg ließ im Laufe des zweiten Durchgangs mehrere Chancen ungenutzt, die Lilien schafften es in Unterzahl nicht mehr, den Gegner entscheidend in Bedrängnis zu bringen. Am Ende war es ein verdienter Sieg für Augsburg.
Darmstadt scheint die letztjährige Auswärtsstärke abhanden gekommen zu sein und wartet weiterhin auf das erste Tor auf des Gegners Platz. Umso wichtiger wird das kommende Heimspiel gegen wiedererstarkte Bremer. Am heimischen Böllenfalltor müssen drei Punkte eingefahren werden, um die Distanz zu den Abstiegsplätzen zu wahren. Norbert Meier wird seine Startformation aufgrund Guwaras Sperre erneut umbauen müssen. Wann endlich Aytac Sulu auf den Platz zurückkehren wird, steht derweil weiterhin in den Sternen. Letzte Saison erzielte er sieben Saisontreffer. Weil er alle seine Tore auf fremden Plätzen schoss, bekam er den Spitznamen „Auswärts-Sulu“. Angesichts der bisher schwachen Gastauftritte wiegt der Ausfall des Kapitäns doppelt schwer. Bleibt zu hoffen, dass er die Lilien bald wieder auf das Feld führen kann.
Autor: Fabian Ortkamp Zu den Spiel-Highlights