#BOCD98 | Ohne Holland spielen wir im Pott

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Ob Fabian Holland in der 13. Minute des letzten Spiels gegen Magdeburg irgendwie erleichtert war? Hä? Normalerweise sind ja Gelbsperren nicht wirklich ein Grund für (auch) positive Gefühlsregungen… Aber vielleicht ja doch ein klitzekleines bisschen, wenn man sich an den letzten Auftritt an der Castroper Straße zurückerinnert. War er es doch, der mit einem astreinen Kopfball von der Strafraumgrenze das Eigentor erzielte, welches die Niederlage der Lilien besiegeln sollte. Die Rückkehr auf den Rasen bleibt ihm also erspart, aber – wie man lesen konnte – dabei sein wird er trotzdem – also nix mit „Ohne Holland fahr’n wir in den Pott“. DAbei sein ist alles!

Argh!!!

Tja, Montagsspiele auswärts. Was soll man dazu sagen…? Bislang wurden wir davon ja weitestgehend verschont, lediglich in der Endphase der Zweitliga-Saison 14/15 durften wir zum Auswärtsduell nach Karlsruhe reisen. Heller auf Kempe, Legende… Eine Wiederholung des Ergebnisses soll mir recht sein, aber mitfahren kann ich nicht, die Arbeit lässt es nicht zu. Schönen Dank auch an die DFL bzw. die TV-Stationen. Eure Millionen sind zwar das Brennfeuer im „Business“ und mögen die Party bezahlen, aber sie zerstören durch die Ungleichverteilung jeden Wettbewerb. Wenn der DFL (und das sind ja die Vereine selbst) und den „TV-Partnern“ die Fans im Stadion und die dortige Atmosphäre auch nur ansatzweise wichtig sind, dann weg damit, so schnell wie möglich. Und wenn es dafür dann eben Fußball zur Samstag-Abend-Prime-Time geben muss, ah jo… Es ist ja nicht so, dass Fans keine Erfahrung hätten im Schlucken von Kröten.

Doch genug gelästert, die Details haben wir ja gerade im Bericht vom Treffen mit der DFL-Spieltagskommission hier veröffentlicht. Wen die genauen Statistiken interessieren, wird außerdem hier fündig. Zurück zum Fußball…

Aufatmen in Darmstadt

Die beiden Heimsiege gegen Fürth und Magdeburg waren extrem, extrem, extrem wichtig. Für das Selbstvertrauen, für die Sicherheit und für das Nervenkostüm aller Beteiligter – Spieler, Offizielle und Fans. Und für die Gewissheit: Geschichte wiederholt sich doch seltener als man so denkt, zumindest im Sport. Krisen sind dazu da, überwunden zu werden – und Ruhe ist da manchmal besser als Aktionismus. Was können Platitüden doch schön sein, mit sieben Punkten aus drei Spielen im Rücken. Und nun Bochum, so etwas wie der Stresstest, ob die Lilien den nächsten Schritt hinbekommen: Gefestigte Konstanz – trotz des Ausfalls des etatmäßigen Linksverteidigers.

Blick an die Ruhr

Die Punktgleichen aus der Stadt „Tief im Westen“ waren bislang schwer zu knacken, haben nur gegen Köln (0:2) zu Saisonbeginn und dann noch gegen Dresden (0:1) und in Heidenheim (2:3) verloren – jedes Mal war es also knapp. Fünfmal stand die „weiße Weste“, Highlight war der 6:0-Kantersieg gegen desorientierte Ingolstädter. Allerdings stehen nach der letzten Länderspielpause „nur“ drei Unentschieden zu Buche, die eher lange Gesichter zurück ließen: Am letzten Wochenende verspielte der VfL eine 2:0-Führung in Fürth, zuvor im Heimspiel gegen Regensburg stand es nach Slapstick-Toren schon 3:1 für Bochum, als Regensburg noch zum 3:3 ausgleichen konnte.

Die Truppe ist sehr erfahren und hat zweifellos Qualität, was alleine schon der Blick auf die Stammformation beweist: Stürmer Lukas Hinterseer (8 Tore) ist nach dem Kölner Simon Terodde (12) ligaweit aktuell die Nummer 2, Anthony Losilla und Robert Tesche haben im Mittelfeld schon viele Schlachten geschlagen und auf der Außenbahn ist Tempo Programm… Und auch Riemann im Tor oder Celozzi, Hoogland und Danilo in der Abwehrkette sind gestandene Zweitligaprofis. In beiden Kadern gibt es Spieler mit „Vergangenheit“ beim jeweiligen Gegner: Sidney Sam, wir erinnern uns, trug Anfang 2017 das Trikot mit der schönsten Blume der Welt, Johannes Wurtz und Selim Gündüz wechselten aus Bochum ans Bölle. Daniel Heuer Fernandes kann sogar mit Fug und Recht singen „Bochum, ich komm aus Dir…“, erblickte er doch dort das Licht der Welt. Und auch in der Historie gibt es nicht wenige, die in jüngerer Vergangenheit für beide Vereine mit den blau-weißen Vereinsfarben aufliefen, bzw. sogar direkt zwischen den Teams wechselten: Ivo Ilicevic, Mergim Mavraj, Pascal Pellowski, Danny Latza, Michael Esser und Florian Jungwirth…

Was geht im Revier?

Wochentagsbedingt wird unser Lilienanhang wohl etwas dezimiert ins Revier aufbrechen. Hoffen wir, dass sich die Jungs weder vom Wochentag, der Kälte, der späten Uhrzeit, der Auswärtsatmosphäre oder von sonst etwas beeindrucken lassen. Einfach ihr Ding machen und den Trend der letzten Wochen weiter bestätigen. Für eine positivere Länderspielpause als die letzte und eine Abschiedsphase für die Gegengerade ohne allzu große Existenzangst. Platz 12 ist und bleibt freilich alles andere als ein Ruhekissen…

Autor: Markus Sotirianos

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