Spielbericht SV Darmstadt 1898 – Fortuna Düsseldorf 1895 | Flutlichtliebe unter freiem Himmel

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Flutlichtliebe unter freiem Himmel

Es war das letzte richtige Flutlicht-Spiel vor dem Umbau der Gegengeraden. Die übrigen Heimspiele der Saison finden alle bei Tageslicht an einem Samstag oder Sonntag statt. Somit versprach das Spiel gegen den Tabellenführer Fortuna Düsseldorf für eingefleischte Gegengeraden-Liebhaber zu einem besonderen Spiel zu werden, erstmal unabhängig von den Ereignissen auf dem Platz.

Erhöhtes Herzinfarkt-Risiko?

Dass die Ereignisse auf dem Platz parallel ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko bieten würden, konnte ja auch niemand ahnen. Nüchtern betrachtet traf ein Abstiegskandidat auf einen Aufstiegskandidat. Wer hegte also noch Hoffnungen auf den ersten Heimsieg nach 193 Tagen? Eigentlich doch nur Träumer?!

Trotzdem war das Spiel von Beginn an hart umkämpft. Auch wenn unsere Lilien zwischenzeitlich immer mal wieder nachgelassen haben, hatten sie doch ein Ziel vor Augen… und am Ende vielleicht auch einfach mehr Glück als Verstand.

Denn so mancher Ball der Gäste, der da auf’s Tor ging, hätte gut und gerne auch im Netz zappeln können. Doch irgendwie hat es für die Düsseldorfer einfach nicht klappen sollen. Aus immerhin 18 Torschüssen wurde einfach kein Tor. Und wenn mal nicht das Glück fehlte, dann war da Daniel Heuer Fernandes und hielt souverän den Kasten sauber.

Kaum zu glauben, dass unsere 98er zweite Halbzeit in Unterzahl bewerkstelligt haben, da Fabian Holland in der 43. Minute nach einer roten Karte das Feld verlassen musste, und trotzdem die 3 Punkte sichern konnten. Das Team brachte eine klasse Leistung auf den Rasen, wurde aber nicht zuletzt von einer Zuschauermenge unterstützt, die einmal mehr zeigte, zu welch einer Festung das Bölle werden kann und welche Einheit zwischen Fans und Mannschaft doch in Darmstadt besteht. We fight together, boys in blue!

Wunderkerzen und Feuerwerk

So richtig sehenswert war die grandiose Choreo. Was für ein Glück, dass der Regen, der zu Anpfiff gerade einsetzen wollte, sich doch für den Abend noch zurück hielt. Die Südtribüne erstrahlte in glänzendem Blau-Weiß-Blau, die Gegengerade war ein Meer aus Wunderkerzen und parallel erhellte ein Feuerwerk hinter der Süd- und der Haupttribüne den Himmel.

Eigentlich kann ich an dieser Stelle nur aus einer Sprachnachricht von Wuschel zitieren, denn besser könnte ich es auch nicht in Worte fassen:

„Es war ein würdiger, geiler Abschied für dieses Stadion in dieser Form.“

Autorin: Jana Otto