Auf Regen(sburg) folgt Sonnenschein?!
Freitag-Abend. Ein Flutlichtspiel steht an und als Stadionbesucher mit Gegengerade-Ticket galt es, sich Gedanken über die richtige Stadion-Kleidung zu machen. Schließlich gibt es nicht das falsche Wetter, sondern nur die falsche Kleidung – und es versprach nicht zu kalt, aber regnerisch zu werden.
Kurz nach 17 Uhr dann der erste kurze, aber heftige Regenguss. Noch vor dem Spiel, vor dem Stadion, konnte ein Regenschirm Abhilfe schaffen. Für weiteren Regen während des Spiels war außerdem eine Regenjacke im Gepäck und ein fleißiges Helferlein (ich hab ernsthaft vergessen, welcher Sponsor dafür verantwortlich war) verteilte vor der „Regengeraden“, wie ich so aufschnappte, sogar blaue Regencapes, die unglaublich dicht hielten.
Und es hat sich gelohnt, im Regen zu stehen
Held des Spiels war natürlich unser Tormann Daniel Heuer-Fernandes, der seine normale Form abrief und sogar einen Elfmeter halten konnte. Ein Highlight ist für mich auch immer Marvin Mehlem, der auf dem Platz immer wieder großes Können zeigt, aber auch oft genug aufgrund seiner doch leichten Statur vom Gegner umgenietet wird. Er kann durchaus von den erfahrenen Spielern neben ihm profitieren. Ebenfalls überzeugen konnten Tobi Kempe, nicht zuletzt durch den verwandelten Elfmeter, und Sandro Sirigu, der zeigte, wie sehr er in den letzten beiden Spielen gefehlt hatte.
Gar nicht aufgefallen ist mir leider Artur Sobiech – erst bei der Auswechslung merkte ich eigentlich, dass er auf dem Platz gestanden hatte. Wobei das auch nach der Auswechslung durch Terrence Boyd nicht wirklich besser wurde. Im Sturm erhoffe ich mir, dass noch eine Schippe drauf gelegt wird.
Das Ergebnis ist am Ende ein Team-Erfolg, der nach dem, was letzte Woche zu sehen war, echt Hoffnung macht. Da muss man auch erstmal nicht weiter das Haar in der Suppe suchen. Mit den 7 Punkten aus 3 Spieltagen kann man leben.
Ein Fußballverein ist mehr als die 11 Spieler auf dem Platz
Für mich gab es noch zwei weitere Themen, die an diesem Spieltag wichtig waren: Zum einen wehten tatsächlich die angekündigten Regenbogenfahnen vor dem Stadion, mit denen der SV Darmstadt 98 Flagge zeigte. „Gerade in der heutigen Zeit sind es die positiven Werte im Fußball, für die man ein Zeichen setzen sollte: für Vielfalt, für Toleranz, für Buntheit, für Fairness“ schrieben wir dazu im Facebook-Album mit den Travestie-Fotos.
Und zum anderen sind da Menschen wie Marion, die kämpfen und vor allem kämpfen wollen, aber dafür dringend Unterstützung brauchen. Marion, die Mutter von einem unserer Vorsänger, ist an Blutkrebs erkrankt und sucht für die Stammzellentransplantation einen Spender. Daher macht die FuFa – federführend organisiert vom Fanprojekt und dem Support vom Block – mit der DKMS , der größten Spenderdatei, vor dem nächsten Heimspiel gegen Bochum am 10. September eine Typisierungsaktion. Alle Fans sind aufgefordert, sich typisieren zu lassen. Und weil die Typisierung eben auch Geld kostet, werden natürlich auch Spenden benötigt. Leider war die Tapete mit dem Hinweis auf die Typisierung, die die Spieler nach dem Spiel hielten, nur von der Südtribüne aus zu sehen, aber Bilder davon werden sicherlich ihren Weg in die Sozialen Medien finden.
Autorin: Jana Otto
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