Die zweite Liga ist doch auch schön – Zebras auf der Bühne
Ach ja, „die Zebras“, so genannt wegen der blau-weiß gestreiften Trikots – wo spielen die jetzt eigentlich? Tief im Westen, noch tiefer als so manches Stadion im Ruhrgebiet, liegt das heimische Rund des Meidericher Spielvereins 02 Duisburg. Ungeachtet der Spielklasse genießen die gestreiften Meidericher eine ungeahnte Bekanntheit. Der Meidericher Spielverein ist nach wie vor ein großer Name mit einer langen Tradition. Legendäre Spieler trugen das Vereinswappen und sorgten einst für Schlagzeilen. Aktuell sieht es ganz gut aus, Duisburg spielt 2. Bundesliga und der Zebra-Twist, das Vereinslied, erklingt nun hier. Ja, die Gegner waren schon mal namhafter, aber das ist die Realität.
Man steht zu seinem Verein, wichtig ist doch, beim nächsten Spiel wieder den Schal in die Höhe zu halten. Denn wie heißt es: Wir stehen für euch immer hier. Daran wird sich gehalten. Die Tatsache, nicht fehlerfrei zu sein und dazu zu stehen, ist die Basis dieser Fan-Beziehung. Sicherheiten gibt es hier nicht und verwöhnt sieht anders aus. Die schönen Momente, die man mit den Zebras erlebt, schweißen um so mehr zusammen. Ruhrgebiet samt MSV ist eine Lebenseinstellung mit Tradition und Herz – es ist mehr als nur Fußball.
Im letzten Spiel gegen Heidenheim erkämpfte sich der MSV Duisburg einen Punkt. Die turbulente Partie endete 3:3, obwohl die Zebras 1:3 zurücklagen. Der MSV hat in der aktuellen Saison bereits viel Moral bewiesen und steht mittlerweile mit 30 Punkten auf Platz 5. Am kommenden Sonntag gastiert die Gruev-Elf bei uns und will natürlich unter Beweis stellen, dass es weiter aufwärts geht. Der Torhüter des MSV Duisburg, Mark Flekken, weist die beste Bilanz aller Zweitliga-Keeper auf, auch dank der stabilen Defensive – acht Spiele ohne Gegentor. Die Weste von Flekken soll mit Sicherheit auch bei uns sauber bleiben. Noch 10 Punkte, und das ausgegebene Saisonziel ist erreicht. In der Hinrunde sah es erst einmal nicht so gut aus. Das MSV-Tor glich einer Schießbude. Das 1:6 gegen den 1. FC Nürnberg ging als ein wahres Schützenfest in die Saisongeschichte ein. Der aktuelle Erfolg der Zebras hat also viele Gesichter, es gibt keinen Grund sich auszuruhen.
Auch wir in Darmstadt haben nach dem Trainerwechsel im Dezember ein großes Aufholprogramm vor uns. Dirk Schuster, unser „Neuer Alter“, gibt jetzt die Trainingsrichtung vor. Die ersten Früchte hat seine Arbeit bereits getragen. Ein 1:0 gegen den FC St. Pauli hat eine lange Negativserie durch einen „Arbeitssieg“ beendet. Viel Hoffnung und auch Vertrauen liegt nun auf Dirk Schusters Schultern, hat er uns doch in seiner ersten Amtszeit als Trainer durch das „Wunder von Darmstadt“ geführt.
Autorin: Karin Hohlen