Vom 05. bis 09. Oktober 2016 fand in Berlin die erste Football Pride Week statt, bei der unser Ansprechpartner gegen Homophobie Alexander Arnold, als Vertreter von Darmstadt 98 teilgenommen hat.
Zu der Veranstaltung hatten neben den „Queer Football Fanclubs“, den „Football Supporters Europe“, dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg auch das Aktionsbündnis „Fußballfans gegen Homophobie“, zu die die Fan- und Förderabteilung des SV Darmstadt 98 gehört, eingeladen. Insgesamt kamen an diesem Wochenende über 200 Menschen aus mehr als 20 verschiedenen Ländern (u.a. Russland, Kanada, Mexiko…) zusammen. Bei den Teilnehmener handelte es sich meist um VertreterInnen schwul-lesbischer Fangruppen, aber auch offizielle Vertretungen von Fußballverbänden. Von den 36 Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga waren neben unserem Ansprechpartner nur neun weitere offizielle Vertreter anwesend, auch die FIFA ließ sich per Videobotschaft entschuldigen.
Inhaltlich wurde deutlich das Homophobie, ebenso wie Sexismus und auch Rassismus, selbst im Jahr 2016 in vielen Stadien große Probleme sind. Vor allem, aber nicht nur, die Teilnehmer aus osteuropäischen Ländern konnten hier teilweise Erschreckendes berichten.
Vor diesem Hintergrund, aber auch den kommenden Weltmeisterschaften in Russland und Katar sowie der EURO 2020 (Spielorte u.a. Minsk, Baku und St. Petersburg), war die Podiumsdiskussion mit dem Vertreter der UEFA besonders interessant und von den Teilnehmenden leidenschaftlich geführt, da hier eine große Diskrepanz zwischen Antidiskriminierungsprojekten der UEFA und der tatsächlichen Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* in diesen Ländern liegt. Im Rahmen der Diskussion wurde noch mal erwähnt, dass eine Regenbogenflagge während einer UEFA-Veranstaltung als politisches Statement verboten ist.
Neben den großen Fragen des Weltfußballs wurden in diversen Workshops auch die Vorortarbeit der lokalen Verbände und Vereine diskutiert und ausgetauscht. Klar ist das große Kampagnen für Akzeptanz und Toleranz notwendig sind, allerdings nicht ausreichen um diese auch auf dem Platz, den Tribünen und den Fankurven durchzusetzen. Es wurde sich darüber ausgetauscht was Vereine und Verbände, sowohl in der Bundesliga, aber auch in unteren Klassen, nach innen tun können um Homophobie und Sexismus aus dem Fußball zu bekommen.
Ein besonderes Highlight war der Besuch des ehemaligen Bundesliga- und jetzt Fenerbahce Istanbul-Profis Roman Neustädter (Russischer Nationalspieler), der die Veranstaltung mit seiner Frau besuchte um ein klares Zeichen gegen Homophobie und Ausgrenzung zu setzen. Neben den Workshops und der Konferenz war auch Platz für informelle Gespräche und Austausch während eines Grillabends im Berliner Fanprojekt, einer Fußballroute durch Berlin-Kreuzberg oder dem Empfang im Schöneberger-Rathaus anlässlich des fünfjährigen Bestehens der „Fußballfans gegen Homophobie“.
Sollten Ihnen bei uns im Stadion Homophobie oder Sexismus begegnen wenden Sie sich bitte an unseren Ansprechpartner gegen Homophobie Alexander Arnold per Mail an homophobiebeauftragter@fufa-sv98.de