#SVDVfB | So – und nur so!

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Höhn kriegt den Fuß dazwischen, Stark findet's mega und Ascacibar kann es nicht fassen...

Es ist ja nach Vorrunden-Abschluss gute Tradition, ein Zwischenfazit zu ziehen. Nach 17 Spielen steht die Bilanz: Nur viermal gewonnen, nur fünfmal verloren, achtmal die Punkte geteilt, 20 Zähler, Platz 12. War mehr drin? Hatten wir eher Glück oder eher Pech? Gleicht sich am Ende eh alles aus und spricht die Tabelle die Wahrheit? Nach dieser Vorrunde weiß ich eigentlich nur eines: Nämlich, dass ich eigentlich nichts weiß. Wundertüte SVD!

Doch Fußball ist ja Alltagsgeschäft. Nichts ist so heiß wie die Tendenz aus dem letzten Spiel und die daraus resultierende Emotion für die Arbeitstage der Folgewoche bis zur nächsten Partie. Und da hat die Sinuskurve aus den letzten Monaten tatsächlich gerade so ein bisschen einen Mutmacher für uns parat. Denn das Spiel gegen den VfB Stuttgart haben Spieler und Fans verstanden, zu einem Pokalfight zu machen. David gegen Goliath, der auch zufrieden sein kann, wenn nach großem Kampf für beide ein Pünktchen auf der Habenseite verbleibt. Stimmung und Gefühl sind dabei anders als bei Spielen gegen Dresden, Nürnberg, Karlsruhe oder Regensburg, die mit demselben nackten Ergebnis geendet waren. Wäre bei letzteren erwähnten Spielen mehr drin gewesen mit einer ähnlichen Allianz aus Spielfeld und Tribünen? Darf man da Vergleiche ziehen? Ich weiß es nicht…

Was ich aber weiß und gesehen habe, ist, dass viele Fans am Montag durchaus zufrieden über das Erlebte nach Hause gegangen sind. Und zwar nicht, weil die Mannschaft dem Favoriten einen Punkt abgetrotzt hat, sondern weil sie sich diesen Punkt ganz offensichtlich mit Fleiß und Einsatz verdient hat. Wer erfolgreich sein will, muss an die Leistungsgrenze gehen. Immer. Sonst macht das der Gegner. So kann das gehen, eigentlich nur so. Warum das nicht immer klappt? Ich weiß es nicht…

DA geht’s lang!

Natürlich hat es uns in die Karten gespielt, anders als gegen Arminia Bielefeld, dass eine der wenigen Chancen auch tatsächlich saß und nicht dreimal um Zentimeter am Pfosten vorbei strich. Schnelle Kombination, was Überraschendes, und dann auch der Wille, das Tor zu machen. Montags-Tobi wieder in Aktion. Wenn wir montags was reißen, hat er immer seine Finger im Spiel – gegen Nürnberg damals, in Karlsruhe (Legende!), in Hannover und jetzt gegen Stuttgart. Trotzdem: Montagsspiele braucht kein Mensch, er kann künftig gerne Samstag abends seine Flutlichttore machen…

Kempe ist schneller als Phillips und netzt zum 1:0 ein.
Am Abend vor Beethovens 249. Geburtstag: Seid umschlungen, Millionen!
Deutlich!

Dass unsere Lilien die Vorrunde nicht besser als auf Platz 12 abschließen konnten, liegt unter anderem an einer weiteren Statistik, in der wir ligaweit auf Rang 17 stehen. Nein, nicht die Anzahl der erzielten Tore, sondern die Tabelle der 1. Halbzeit. Es ist uns in 17 Partien nur zweimal gelungen, zur Pause in Führung zu liegen (Kiel und Hannover, beide Spiele haben wir dann auch gewonnen), gegen Stuttgart war es ganz knapp, denn mit dem Pausenpfiff fiel der Ausgleich. Wenn mir aus fünf Metern mit Vollspeed einer den Ball neben die Hüfte köpft, bin ich als Torwart froh, irgendwie noch die Pranken dazwischen zu kriegen, dass in unmittelbarer Tornähe mehrere Leute so frei stehen ist sicherlich ein Problem des gesamten Defensivverbundes. Egal, Fehler passieren, ist immer die Frage, wie man sich danach verhält.

Castro köpft, gleich ist’s passiert.
Borna Sosa trifft zum Ausgleich.

In der 2. Halbzeit war schon klar, dass Stuttgart mehr vom Spiel haben würde, aber dort haben wir im Gegensatz zur ersten Hälfte statistisch recht gute Werte und liegen jetzt mit 6-7-4 auf Rang 5, direkt hinter Stuttgart. Kein Wunder also, dass auch diese 45 Minuten plus Nachspielzeit „unentschieden“ ausgingen, dem Pfosten und der kalibrierten Linie sei Dank. Über den VAR sage ich an dieser Stelle mal nichts, denn der Schiedsrichter-Assistent hatte ja ein Adlerauge und völlig richtig entschieden…

Schiri Ittrich erklärt Gomez, was Abseits ist.
Hätte zwar in dem konkreten Fall nichts anderes gebracht, aber jetzt, wo Ihr es sagt: Äh… Ja!

20 Punkte also. Und kurz bevor wir uns unter die Tannenbäume setzen nun noch den HSV. HSV im Dezember, da war mal was. Das Ende der „Ära“ Norbert Meier und die Wiederbelebung des damals noch Bundesliga-Dinos. Seit sieben Spielen haben die Rauten auswärts keinen Sieg mehr einfahren können, stehen aber dennoch auf Platz 2. Kapitän Hunt fällt wohl aus, aber die Qualität des Kaders ist natürlich ähnlich hoch wie die des VfB. Mit Daniel Heuer Fernandes und Christoph Moritz kehren zwei Ex-Lilien ans Böllenfalltor zurück. Tragen wir unseren Teil dazu bei, dass am Samstag unsere Baustelle nochmal zum Hexenkessel wird und die Pokalstimmung uns zu Zählbarem verhilft. Mehr als 20 Punkte unter dem Weihnachtsbaum? Das hatten wir tatsächlich schon länger nicht mehr… Wäre ein schöner Abschluss des Jahrzehnts… Der vor 10 Jahren war übrigens ein kalt-grauseliges 2:3 nach 2:0-Führung gegen einen gewissen KSV Hessen Kassel. Brrr… Wo die Lilien wohl im Dezember 2029 stehen werden? Ich weiß es nicht…

Das schönste Stadion der Welt nimmt weiter Gestalt an.

Autor: Markus
Fotos: Claus Krentscher / PotatoCreations

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