#SGDD98 | Im Irgendwo zwischen „Keine Ahnung“, der „gehaltenen Fresse“ und der Müdigkeit

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Liebes Auswärtstagebuch,
ja, ich habe es getan – ich fuhr wieder einmal auswärts und es war nicht das erste Mal.
Aber, zumindest für die Eine(en) und den Anderen – so eben auch für mich, war das Aufstehen vor der Abfahrt mal wieder gefühlt mehr als zu früh. Ich bin keine 18 mehr, und auch die 20 ist schon ein paar Tage her, und somit dürfte es nicht verwundern, dass bei einer Abfahrt um 4:32 und Treff um 4:00 de Obba im Odenwald so spätestens um halb drei aufsteht, schnelles Duschen, Wegg schmiern unn ab. Weshalb er sich natürlich ganz klar vornimmt, zumindest mal ein bissel zu schlafen. Aber, wie das im Alter – oder vielleicht auch generell – so ist, wird es dann statt neun und zumindest mal 6 Stunden halt dann doch halb zwölf. Und als dann der den LeserInnen schon bekannte ebenso erbarmungslose wie unnachgiebige Arschloch-wecker klingelt, bist du, um es mal mit den Worten musikalischer Freunde aus dem Norden zu sagen, „Komplett im Arsch“. Ganz ohne Alkohol, Drogen und sonst was.
Also kurzes morgendliches Programm, noch gefühlte 248743579Mal gecheckt, ob die Tickets auch wirklich, der Ofen aus, … und dann ab.

Ankommen am Bahnhof, Auto abstellen, Überfall der Ritter der Fragerunde aus dem Reich der schlabbernden Klamotten, dann den Rest treffen und nach dem gegenseitigen Austausch von Nettigkeiten warten bis das Boarding beginnt.
Plätze einnehmen, ein Abteil-Angebot annehmen, sich einrichten und erstmal aktive Augenpflege betreiben.
Zum Aufwachen Begleitgeräusche junger Hüpfer mit zu viel Energie – hachja, „22? WAR ICH AUCH MAL“ und ein junger Mensch, der während ner Wartepause draußen rumstreunt. 20? Ja, genau!
Mit netten Gesprächen, einigen Gesängen, Gefrotzel, bei dem sich 120 kg schwere, tätowierte Glatzköppe mit sensibler Ader manchmal nicht immer sicher sind, wo der Anfang vom Ende des Spaßes ist, irgendwann in Dresden angekommen. Ab in die Busse, rüber ans Stadion und rein.
Hat schon was, irgendwie.
Das Spiel beginnt mit einer kleinen, aber in meinen Augen sehr feinen Choreo im Gästeblock. Ich mag es auch, wenn Stilelemente im weiteren Verlauf des Spiels immer mal wieder verwendet werden können, und schon von daher fand ich die Fähnchen zu Beginn nicht nur wegen der Erinnerung an die 120 Jahre, die unsere Lilien jetzt auf dem Buckel haben, richtig gut.
Weniger gut war dann der Beginn des Teams, klar, den „muss merr nidd gewwe“, „de heller muss do doch a goanidd sou higey“ und was auch immer einem noch so einfällt. Aber klar ist eben auch, um eine Situation zu haben, in der ein Spieler sich – und somit seinem Team – nur durch ein solches Einsteigen zu helfen glaubt, muss vorher jemand kurz unaufmerksam gewesen oder der jeweilige Gegenspieler halt besser gewesen sein. Wieder läufst du also einem Rückstand hinterher. Wieder gibt es Chancen auf beiden Seiten und, JAAAAAAAAAAAAAA; nach 18Minuten fällt es dann also doch. Das erlösende Gegentor.
Aber da sind sie auch schon wieder, diese Gedanken. Ich, und vermutlich Fan generell, will doch von den Lilien erst mal und in erster Linie nur eins, sie dürfen ja auch mal verlieren, jedes Spiel gewinnen wäre Utopie, aber den Biss, Kampf, Willen – den will man sehn. „Arsch uffreiss“ zählt bei uns mehr als „aans Null gewonne“, zumindest manchmal – und am liebsten wäre mal „enndlisch e endschbannd säsonng“.
Tja und dann kommt die Halbzeit, die Halbzeitpause und der Gedanke daran, dass man doch besser mal ruhig gewesen wäre und einige Schwachpunkte in Halbzeit eins ebenso wenig angesprochen hätte wie den Gedanken, dass der Gegner um einiges effektiver war und aus weniger mehr zu machen wusste. Das es schief gehen kann, wenn du nicht voll dabei bist und du eben oft „hinne aan grieesd“ wenn du „vorne die Dinger nicht machst“.
Weil, da kommt der Gegentreffer. Du hast noch eine Großchance durch den Freistoß von Tobi, der leider knapp von oben aufs Netz geht und quasi im Gegenzug fängt sich das Team den Konter – wenn der dann noch abgefälscht wird. …
Minuten später laufen dann gefühlt fünf Lilien eine Minute neben dem Ball Führenden her und du fragst dich, wie das in Anbetracht der Diskussion um die Pfiffe von letzter Woche sein kann und da klingelt es auch schon.
Nochmal Chancen für die Boys in Blue, am Ende dann 4:1 aus Sicht des Dresdner Heimteams.

Ende, aus, Mickey Maus, Zeug packen, schauen, dass nichts liegen bleibt, ab an den Zug, früher los. Irgendwie bist du müde, irgendwie nicht nur von der Reise,
Kurz vor Elf in Darmstadt schliefen wohl auch die Schranke und der Automat im Parkhaus der Bahn, was dann zu einer selbsttätigen Grenzöffnung eines irgendwann vor mir Fahrenden geführt haben muss.

Schlafen, Aufwachen, mit dem Tag ist nichts anzufangen und hey – DIENSTAG IST SCHON WIEDER FUSSBALL.
Die nächste Chance auf die nächsten Punkte …

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