Spielbericht SV98 – FC Bayern München

0

Nun war er gekommen, der „große Tag“, das „Saisonhighlight“. Der FC Bayern München war zu Gast am Darmstädter Böllenfalltor. Nachdem wir uns vor gar nicht allzu langer Zeit noch mit der U23-Mannschaft des FCB in der Regionalliga und einer Zuschauerzahl von 1500 begnügen mussten, gaben sich an diesem Tag Weltmeister und Shootingstars des europäischen Fußballs im ausverkauften Bölle die Ehre.

Im Nachhinein muss ich sagen: So besonders war dieses Spiel gar nicht. Das Spielgerät war ein ganz normaler Fußball und das Spiel dauerte 90 Minuten. Ich weiß, dafür bin ich dem Phrasenschwein jetzt ein paar Groschen schuldig, aber so ist es nun mal. Wie immer strömten die Massen ins Stadion und bis auf auffällig viele Bayern-Schals und Trikots in der Stadt und auch auf den Heimtribünen, entstand das bekannte imposante Bild des ausverkauften Böllenfalltorstadions – was Thomas Müller und Co in der Bundesliga so sicher noch nicht erlebt haben.

Passend dazu war Startrainer Pep Guardiola die „Trainerbank“ (3 Plastik-Sitzschalen, wie sie sich auch auf der Tribüne befinden) wohl nicht zuzumuten, weshalb er diese entfernen lies und sich bei Nieselregen lieber unter das Plexiglasdach zu seinen Ersatzspielern zurückzog. Ebenso wenig hielt er es wohl für nötig, Dirk Schuster zu begrüßen, sodass der Lilien-Coach selbst nach Anpfiff zum Gästetrainer marschierte und diesem die Hand schüttelte – aber das nur am Rande, vielleicht sah Guardiola Schuster auch vor lauter Fotografen nicht, die das vielleicht einmalige Bild „Pep am Bölle“ ablichten mussten.

Auf dem Rasen wurde bald darauf die Partie der Gegensätze angepfiffen. Und eines sei vorneweg gesagt: Die Lilien lieferten eine couragierte Leistung ab und brachten einmal mehr alles auf das Feld, was ihnen zur Verfügung stand: Kampf, Leidenschaft, Aggressivität. Zumindest in der ersten Halbzeit machten den Bayern, die zwar nicht mit ihrer ersten Elf, aber dennoch mit einer Mannschaft bei der fast jeder einzelne Spieler mehr „wert“ war, als unser gesamter Kader, das Leben schwer. Das 0:1 durch Aturo Vidal zeigte dann die Grenzen der Möglichkeiten auf und verdeutlichte den Qualitätsunterschied zwischen einem Weltklassekicker und Spielern, die in ihrer Karriere schon den x-ten Anlauf nehmen und deren Verein vor etwas mehr als zwei Jahren noch mit einem Bein in der Regionalliga stand. Aber auch die Lilien hatten durch Stroh-Engel und Heller durchaus hochkarätige Chancen, aus denen man mehr hätte machen können.

Zur Pause war es daher durchaus gerechtfertigt, beim Spielstand von 0:1 mindestens zufrieden und vielleicht sogar optimistisch zu sein, dass da vielleicht noch mehr geht. Dieser Zahn wurde den Lilien-Anhängern allerdings in der 2. Halbzeit gezogen, als die rechte Abwehrseite innerhalb von einer Minute gleich zweimal offen stand, wie ein Scheunentor. Das nutzte allen voran der in Seeheim-Jugenheim geborene Sebastian Rode aus, der nicht nur einen Treffer durch Coman vorbereitete, sondern den zweiten gleich selbst erzielte. So stand es nach 63 Minuten 0:3 und das Spiel war gelaufen.

Die Bayern rotierten und schonten noch weitere Spieler, bei den Lilien lief nicht mehr viel zusammen und so ging das Spiel mit diesem Ergebnis zu Ende. Auf den Tribünen sorgte das wenig für Trübsal,  die 17000 sahen eine engagierte Leistung der Schuster-Elf, mit der man absolut zufrieden sein konnte und die Hoffnung auf ein ebenso couragiertes Spiel am Dienstagabend unter Flutlicht am Bölle macht – dann kommt Werder Bremen.

Vielen Dank an Max für den Spielbericht.

Hinterlassen Sie eine Antwort

Bitte geben Sie einen Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein.