Endlich geht’s wieder los!
Nach 12 langen Wochen geht es am Sonntag endlich wieder los am Bölle. Vorbei mit Testspielen und Sommerlöchern. Doch es kommt für Lilienfans ein unbekannter Gegner, der SC Paderborn. Unbekannt? Das sind doch die, die die letzten drei Jahre fast bist in die vierte Liga durchgereicht worden sind! Und auch als es letzte Saison so aussah, dass der SVD in die 3. Liga absteigt, kam oft der Satz: „Wir wollen nicht Paderborn 2.0 sein!“ Also eigentlich ein bekannter Gegner. Oder?
Wenn man sich aber die Statistik vor Augen führt, haben die Lilien in all ihren Vereinsjahren nicht einmal in einem Pflichtspiel gegen den SCP gespielt. Das Spiel am Sonntag um 15:30 wird also definitiv in die Geschichte eingehen, egal wie es enden wird, da es das erste Pflichtspiel-Aufeinandertreffen der zwei Mannschaften wird. „Schöner“ Nebeneffekt: Die Fans des SCP werden das Bölle noch mit der alten Gegengerade kennenlernen.
Doch allzu unbekannt ist Paderborn in Darmstadt nicht. Zumindest bei drei Lilienkickern ist der SC Paderborn ein Begriff. Daniel Heuer Fernandes hat, bevor er 2016 zu uns kam, bei den Ostwestfalen gekickt und ist mit ihnen in die 3. Liga abgestiegen. Auch Tobias Kempe trug für sechs Monate das Trikot der Paderborner, eher er zu Dynamo Dresden wechselte und dann schließlich den Weg ans Bölle fand. Der Spieler mit der längsten Paderborn-Vergangenheit und -Verbundenheit kann dieses Spiel mit großer Wahrscheinlichkeit nur von der Tribüne verfolgen. Felix Platte hat von 2009 bis 2012 in der Paderborner Jugend gespielt und dort seine ersten Schritte Richtung Profikarriere gemacht, bis es dann in die Schalker Knappenschmiede ging.
Nach drei Abstiegen in Folge – weil der TSV 1860 München keine Lizenz erhielt, blieb der SCP aber in der dritten Liga – hat Paderborn es letzte Saison geschafft, in der 3. Liga den zweiten Platz zu erreichen und somit in die 2. Liga aufzusteigen. Doch wie schätzen die Paderborn-Fans die Chancen des SCP ein? Abstiegskampf oder doch vielleicht ein Durchmarsch in Liga 1? Stephan, der Gründer des Blogs Schwarz und Blau, hat dazu eine kleinen Ausblick geschrieben:
„Der SCP ist wieder da! Nachdem man 2017/18 in der 3. Liga einen Torerekord aufgestellt hat, macht man sich in Paderborn aktuell wenig Sorgen, wenn man auf die kommende Saison blickt. Einerseits sind bisher alle Leistungsträger geblieben, andererseits hat man sich an der einen oder anderen Stelle sogar noch deutlich verstärkt. Dabei ist in der Offensive noch einmal massiv aufgerüstet worden, so dass sich bereits jetzt andeutet, welcher Fußball in Ostwestfalen gespielt werden soll.
Mit einer gut eingespielten Mannschaft, die jüngst in einem Testspiel den AS Monaco mit 3:2 besiegte, ist vermutlich vieles möglich. Dass man den Darmstädter Weg geht und in die 1. Bundesliga durchmarschiert, nachdem man von einem Lizenzentzug eines anderen Vereins profitierte, ist aufgrund der starken Konkurrenz in dieser Saison eher unwahrscheinlich. Eine ruhige Spielzeit tut den Paderbornern nach den letzten Jahren aber mal ganz gut. Schließt man dabei am Ende mit einem sehr soliden einstelligen Tabellenplatz ab, sollte das niemanden verwundern.
Besondere Vorfreude entwickelt man als Paderborner natürlich auf die Spiele gegen Bielefeld, um den Nachbarn aufzuzeigen, wer die wahre Nummer 1 in OWL ist. Doch auch der Saisonauftakt in Darmstadt stellt ein kleines Highlight dar, weil viele SCP-Fans vermutlich zum ersten Mal in den Genuss eines Spiels am Böllenfalltor kommen.“
Und bei den Lilien? Man ist froh, die letzte Saison nur mit einem blauen Auge abgeschlossen zu haben und dass der Super-Gau nicht eingetreten ist. Ziel für die neue Saison ist, eine weitestgehend ruhige Runde zu spielen. Doch sonst ist es sehr ruhig rund um das Böllenfalltor. Erst drei Neuzugänge sind zu verzeichnen und nicht mal die Gerüchteküche brodelt. Dirk Schuster meinte Anfang der Vorbereitung, das Transferkarussell fängt sich durch die WM dieses Jahr später an zu drehen. Man mag gespannt sein, was der Trainer bis zum 31.8. noch aus dem Hut zaubert. Ein Händchen dafür hat er ja.
Autorin: Lana Habeck