Lilienliebe: Die Gegengerade aus dem 3D-Drucker

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Heute berichtet uns das ehemalige FuFa-Abteilungsleitungsmitglied David Saar von einem immens zeitaufwändigen Großprojekt: Mit dem 3D-Drucker hat er die komplette Gegengerade als Modell nachgebaut!

Jahrelang war immer mal wieder der Gedanke da, einen 3D-Drucker zu kaufen, dieser wurde jedoch stets verworfen, denn brauche ich diesen wirklich? Werde ich nach ein paar Wochen immer noch Spaß daran haben? Etwas finden, was ich drucken möchte? Doch dann kam einer dieser Abende mit meinen Freunden, die mir ihre neusten 3D-Modelle vorstellten – und dann nahm ich mir wenige Tage später ein Herz und kaufte mir schließlich einen.

Die ersten Wochen und Monate vergingen, es wurde viel gedruckt, vor allem für die Familie. Doch gegen Ende der Saison 2021/22 war der Wunsch da, irgendwas mit Bezug zu unseren Lilien zu drucken. Modelle im Internet findet man hier natürlich nicht so einfach wie von den europäischen Topklubs, somit war schnell klar, dass ich was Eigenes modellieren würde. Nach dieser mitreißenden Saison konnte ich nicht einfach in den Modus ‚Sommerpause‘ übergehen, und so entstand kurz nach dem letzten Heimspiel gegen den SC Paderborn die Idee, die neue ‚Gegengerade‘ zu modellieren und zu drucken. Nicht wirklich ahnend, welch Arbeit da auf mich zukommen sollte, denn von Modellbau hatte ich nicht wirklich Ahnung.

Der Maßstab war relativ schnell klar: 1:150, damit könnte ich auch kleine Figuren auf die Tribüne stellen und die Größe und Materialverbrauch würden sich im akzeptablen Rahmen halten. Doch wie fängt man am besten an? Schnell sichtete ich all meine eigenen Fotos, die ich von der Tribüne habe, durchforstete das Internet und fragte bei der FuFa nach Unterstützung. Hier konnte ich eine Schnittansicht erhalten, die mir sehr half, und mit weiteren Fotos der Rückseite der Tribüne hatte ich eine gute Grundlage. Dann hieß es, die Elemente auf den Fotos auszumessen und die Werte umzurechnen. Einige Abende verbrachte ich damit, alles in einem CAD-Programm zu modellieren, und dann konnte ich mit einem ersten Testdruck starten. Hier klappte viel, aber natürlich noch nicht alles. Ausbesserungen im virtuellen 3D-Modell waren nötig und knapp zwei Monate nach Start des Projekts wurde die Tribüne gedruckt.

Insgesamt war der Drucker weit über 100 Stunden im Einsatz, die größten Elemente dauerten schon allein 17 Stunden. Ca. 2,5 – 3Kg PLA kamen zum Einsatz, ein Standard-Kunststoff für 3D-Drucker. Unabdingbar war auch Sekundenkleber. Viel Sekundenkleber! Schließlich wollten nicht nur die Wellenbrecher, sondern auch die über 3.000 Sitzschalen geklebt werden. Glücklicherweise nicht alle einzeln, aber dennoch beschäftigte mich diese Aktion einige Abende. Nach 3,5 Monaten Arbeit entstand ein Modell mit der Größe 70x25cm und einer Höhe von 15cm.

Ganz fertig bin ich aber noch nicht, so möchte ich in den kommenden Wochen das Modell noch etwas verfeinern, derzeit fehlen bspw. noch die Sitzplätze für die Begleiter der Rollstuhlfahrer im Auswärtsblock.
Somit gibt es auch weiterhin viel, was ich drucken möchte, nicht nur an der neuen ‚Gegengeraden‘, schließlich besteht unser Stadion aus drei weiteren Tribünen. Und wäre es nicht schön irgendwann mal ein Modell des alten und neuen Böllenfalltors nebeneinander zu haben…?

Weitere Eindrücke gibt es hier:

David Saar

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