#D98FCI | Das letzte Mal

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Mach’s gut, liebe Gegengerade!

Es war für uns alle ein sehr komisches Wochenende, glaube ich. Da war der vermeintliche Abschied gegen Aue im Mai, als sich damals schon viele mit ihren Gefühlen auseinander gesetzt hatten, wie das wohl sein würde, wenn das vertraute Gemäuer nicht mehr da sein würde. Und jetzt, aber wirklich! Letztes Mal.

Da war es irgendwie schwer, sich voll auf den Sport zu konzentrieren. Gegengerade komplett in blau-weiß, tolle Choreo bzw. Einfärbung mit den Ponchos über das ganze Spiel hindurch. Danke an die Ideengeber*innen, Umsetzer*innen und Helfer*innen! Und irgendwie auch typisch für diese Situationen – ich sag‘ nur „Meiers Ei“… – tat der „Sport“ alles dafür, um dann doch gleich nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Der Gegner, auf Platz 18 wohlgemerkt, spielt zum Anstoß Tiki-Taka und ehe irgendwer etwas kapiert, trillert die Pfeife und es gibt Elfmeter. 0:1 – ein toller Auftakt für die Abschiedsparty…

Der Zaun hinter mir wurde jedenfalls in diesem Spiel nochmal zum Abschied ordentlich malträtiert, Pfostenschuss, drüber, daneben… Über den Elfmeter für uns, naja, sagen wir mal, die Elfmeter in diesem Spiel allgemein, müssen wir uns, glaube ich, nicht unterhalten. Ich sag mal: Dafür brauchen wir einen Videobeweis? Du liebe Zeit…! Jedenfalls trug sich Tobi Kempe mal wieder in die Geschichtsbücher ein und verwandelte das Geschenk zum 1:1. Immerhin war der letzte Treffer, den die Gegengerade sehen durfte, einer Lilie vorbehalten… Ein letztes Mal durfte sie erbeben, Marvin Mehlem kratzte nochmal an seinem Geschichtsbuch-Eintrag, aber er ließ dem Dienstälteren den Vortritt.

Zum Abschied kriegen wir immerhin wettertechnisch nochmals einiges geboten. Windböen, Wolken, ein bisschen „Die Sonne scheint“ – sowohl am Himmel als auch aus den Boxen – und am Schluss, natürlich, noch eine schöne kalte Dusche, die dann doch auch einige nach dem Schlusspfiff die Partypläne ändern lässt. Souvenirs stehen hoch im Kurs – Regengitter… Diese schützen allerdings nur bedingt vor der vom Himmel fallenden Feuchtigkeit und werden sich jetzt wohl an den Wänden von glühenden Lilienfans wiederfinden…

Nach einer Weile verschwindet dann auch der Bus der Ingos und wir befinden uns – tadaaa – plötzlich auf einer völlig neuen Veranstaltung, die nichts, aber auch gar nichts mit einem Sporterlebnis unter dem Dach der DFL zu tun hat. Es gibt ein paar besinnliche Worte zur Gegengerade, zu ihrer Entstehung und ihrer Entwicklung, dann wird es immer dunkler und schließlich immer stimmungsvoller. Wer da war, hat den Moment genossen, in sich gespeichert, er wird bleiben. Meine Beobachtung: So bunt, wie die Gegengerade immer war, so geht sie auch. Fanclubs stehen bei einander, kleine Gruppen von Freunden. Manche sind laut, manche leise, sie singen, blicken still vor sich hin. Manche sind alleine, genießen den Moment. Manche besoffen, so wie immer… 😉

Ich schließe heute mit einem Zitat aus der kurzen Rede von Thomas Spengler, unserem Vereinsschreiber: „Damals, 1921, wurde das Stadion am Vorabend der Einweihung von den Mitgliedern und den Menschen der Stadt mit einem Fackelzug beehrt. Wir waren schon damals geil. (…) Und das, was jetzt kommt, das machen wir einfach wieder geil.“

Das mit dem „wieder geil“ haben wir am Tag drauf versucht anzufangen umzusetzen… DAnke an alle Beteiligten des ganzen Wochenendes!

Autor: Markus

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