Pokalspiel-Spielbericht – Leider kein Erfolg gegen Walldorf | WALLD-SV98

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Was erwarten Sie jetzt von mir?
Oder: von „Eiern  und erschossenen Spielern“

Es ist Mittwochabend. Zirka 20:30 Uhr und „deine Mannschaft hat wieder mal bloß an Erfahrung gewonnen“ – Will heißen, sie sind gerade als Erstligist gegen einen faktischen Viertligisten aus dem Pokal geflogen, und alles, was dir nach diesen 90 Minuten einfällt, ist eine Mischung aus beißender Ironie, Erinnerungen an diverse Zitate aus Interviews mit Spielern, Trainern, Funktionären und eben leichten Anflügen von Realitätsbewusstsein.

„Was erwarten Sie denn jetzt von mir, soll ich sie alle an die Wand stellen und am besten noch selbst schießen?“, gesagt hat das einer meiner Lieblingstrainer, der für seine knorrigen Sprüche bekannt ist. Er hat es zu einer Zeit gesagt, wo er mit dem FCN als amtierendem Pokalsieger tief im Abstiegskampf der ersten Liga steckte. Nun haben wir ja den Pokal in der letzten Saison nicht gewonnen und, ganz ehrlich Leute, wer ernsthaft glaubte, wir hätten mit dem Abstiegskampf nichts zu tun in dieser Saison, nur weil wir letzte Saison schon am vorletzten Spieltag…

Ja, wir haben letzten Samstag im Heimspiel gegen Wolfsburg gewonnen. Und ja, auch beim Spiel zuvor in Mainz sah das gar nicht soooo schlecht aus, aber wenn du in der zweiten Runde gegen Astoria Walldorf antrittst, dann weißt du, die haben in der ersten Runde gewonnen. Da es sich bei dem Team um einen Amateur handelt, weißt du dann auch, dass sie also in Runde eins schon einmal ein um mindestens zwei Klassen besseres Team besiegt haben.

Was du dann brauchst, ein als „Titan“ bekannter jetziger TV-Experte hat mal von „Eiern“ gesprochen. Aber letztlich ist es scheißegal ob und was du bei einem solchen Spiel oder generell bei jedem Spiel in der Hose hast, von Anfang an solltest du jedoch so auftreten dass jeder da draußen sieht, was du willst – das Spiel gewinnen! In der Körpersprache und den Augen der Walldorfer war „Sensation“ und „seid euch nicht zu sicher“ zu lesen, die meiner, unserer Lilien, konnte ich leider nicht erkennen.

Es ist völlig egal, wer da auf dem Platz steht, ob das – was für das Einspielen des Teams ganz gut hätte sein können – eine im Gegensatz zum Wolfsburg-Spiel unveränderte Startaufstellung  oder eben aus Gründen des „soll sich empfehlen“ ein veränderter Kader ist – scheißegal, was zählen sollte ist gewinnen zu wollen und eben nicht nur an Selbstläufer zu glauben. Aber um mal zur Ironie der einleitenden Worte zu kommen – „jetzt ham se wenigstens de Kobb frei, Schluss mit Dobbelbelassdung…“ und „hey, Walldorf, so nah und doch so fern und jetzt war ich da wenigstens auch unn hab‘ den Ground gemacht“.