Lange war er bei den Lilien im Probetraining, durfte mit ins Trainingslager und sich bei diversen Testspielen beweisen, nun ist Hu Ruibao mit einem Vertrag ausgestattet worden.
Der junge Mann aus China mit seinen gerade einmal 20 Jahren kam als Wundertüte ans Böllenfalltor, mittlerweile wird Torsten Frings sein Können besser einschätzen können. Sein Werdegang bisher ist jedoch recht aufregend, selbst ein Probetraining bei Pep Guardiola bestritt Ruibao, aber am Ende kam ein Transfer zu den Citizens nicht zustande.
Sein Berater Lucas Chang Jin konnte ihn dennoch aus seinem Vertrag bei Guangzhou Evergrande loseisen, denn Europa war und ist für die weitere Karriere das erklärte Ziel. Da Chang Jin Miteigentümer von Vejle BK ist, zog es Ruibao im Februar nach Dänemark, wo er sich seitdem fit hält.
Als gelernter Abwehrspieler kann er bei Torsten Frings als Backup dienen, denn mit der Verletzung von Peter Niemeyer ist nun direkt zu Saisonstart einer unserer Defensivspezialisten ausgefallen. Als gleichwertiger Ersatz kann er jedoch (noch) nicht angesehen werden, aber Ruibao steht am Anfang seiner Karriere und vielleicht kann er sich im Darmstädter Umfeld zu einer echten Alternative entwickeln.
Wichtig ist vor allem, dass man Ruibao Zeit gibt. China ist eine vollkommen andere Welt und man muss sich auf das neue Zuhause erst mal einstellen. Für mich hieß es mal den umgedrehten Weg zu gehen, ich lebte für ein paar Monate in der Nähe von Shanghai. Hier mal ein paar Anekdoten:
- Chinesen fragen nicht, wie es einem geht, es ist total unüblich sich über das Befinden eines anderen Menschen zu erkundigen.
- Essen wird geteilt. Es ist nicht wie bei uns, wo jeder sein eigenes Essen bestellt. In China werden verschiedene Gerichte aufgefahren und jeder kann sich bedienen. Fleisch wird dort beispielsweise oft mit Knochen serviert, welche abgenagt werden.
- Es gibt keine Pampers. Die Hosen der ganz Kleinen sind in der Mitte offen. Vorteil: Das Kind kann sich kurz hinknien und dem Bedürfnis freien Lauf lassen. Nachteil: Das Kind muss verstehen, dass der Supermarkt hierfür nicht der beste Ort ist.
- Kostenlos feiern. Chinesische Klubs sind dann angesagt, wenn sich Ausländer dort tummeln. Ein Promoter kümmert sich um die Kundschaft aus Übersee und verschafft freien Eintritt und Freigetränke.
- Urlaub: Die Chinesen haben nur eine Hand voll Urlaubstage, und so werden nationale Feiertage für das Reisen genutzt. Konsequenz: Zum chinesischen Neujahr oder Nationalfeiertag sind gut und gerne 600-700 Millionen Chinesen im Land unterwegs. Reisen in dieser Zeit entpuppt sich zu einem wahrhaften Chaos.
Und das ist nur ein minimaler Bruchteil, in dem sich Deutschland und China unterscheiden, vielleicht hat der ein oder andere auch schon eigene Erfahrungen gesammelt.
Es wird somit eine enorme Umstellung für ihn, hinzu kommt die Sprachbarriere. Lasst uns also Hu Ruibao unterstützen, damit er in Darmstadt erfolgreich ist.
欢迎 胡睿宝
(Willkommen Hu Ruibao)
Quellen:
http://www.bestchinanews.com/Sports/9630.html
http://blogcalciocina.altervista.org/caso-hu-ruibao-guangzhou-al-manchester-city-passando-danesi-del-vejle/
Autor: David Saar