Nach der Saison ist vor der Saison. In der holprigen Premieren-Spielzeit nach einigen Jahren Regionalliga-Abstinenz konnten unsere Futsaler die Klasse halten. Vor dem Auftakt der neuen Saison am 30.9. in der Böllenfalltorhalle konnten wir mit Kevin Gleinig über die anstehenden Herausforderungen und Ambitionen der Hallenkicker sprechen.
FuFa: Hallo Kevin,Ihr seid schon seit 13 Jahren mit Eurer Futsal-Abteilung im Verein. Viele unserer Leserinnen und Leser kennen Futsal womöglich noch gar nicht. Kannst Du uns kurz beschreiben, was es damit auf sich hat?
Kevin: Sehr gerne! Futsal ist eine dynamische und technisch anspruchsvolle Form des Hallenfußballs. Mit einem sprungreduzierten Ball gibt es im 5 gegen 5 permanent Aktionen am Ball und wenig Verschnaufpausen. Sollte es welche geben, gibt es durch die Nettospielzeit kein Zeitspiel. Durch viele Torabschluss-Szenen auf Handballtore endet ein Spiel selten mit wenigen Treffern. Im Durchschnitt fielen bei uns letzte Saison etwa 9 pro Spiel.
FuFa: Das klingt spannend! Was ist Dir lieber: Fußball oder Futsal?
Kevin: Futsal ist inzwischen meine größte Leidenschaft. Ich liebe daran, dass sich niemand auf dem Feld zurückziehen kann und man durch die vielen Aktionen auf kleinem Raum auch ein besserer Fußballer wird. Ich bin selbst mit Fußball aufgewachsen und habe über 15 Jahre lang gespielt. Natürlich verfolge ich auch unsere Lilien mit größter Spannung in der Bundesliga. Deshalb gebe ich großzügig ein Unentschieden… 😉
FuFa: Zur letzten Saison seid Ihr erst in die Regionalliga aufgestiegen. Was waren die Herausforderungen und wie hast Du die Spielzeit erlebt?
Kevin: Du hast Recht. Nach unserer kompletten Neuorganisation und der Corona-Pause sind wir direkt nach einem Jahr von der Hessen- in die Regionalliga aufgestiegen. Dadurch – und durch einige neue Spieler – war es schwierig, Abläufe einzustudieren. Durch den familiär bedingten Abgang von einem unserer Trainer musste unser damaliger Spielertrainer Lokman Simsek alles Sportliche alleine stemmen. Außerdem standen nun statt Spieltagen in Frankfurt viele Auswärtsfahrten nach Bayern und Baden-Württemberg an. Wir wussten von Anfang an um die schwierigen Voraussetzungen, wollten das Abenteuer aber wagen.
FuFa: Letztlich habt Ihr erfolgreich den Klassenerhalt geschafft. Kurioserweise war dies erst durch den Aufstieg des Meisters der Regionalliga Süd, Pars Neu-Isenburg, in die Bundesliga möglich. Wie sehr habt Ihr nach der Saison gebangt?
Kevin: Natürlich sehr! Wir waren uns zwar sicher, dass Pars es schaffen wird, aber auch im Futsal weiß man nie, was passiert. Gerade auf der Zielgeraden war der Tank unseres Teams leer. Trotz vieler, auch knapper Niederlagen in der Liga war es schwierig, die Motivation aufrechtzuerhalten. Umso stolzer bin ich auf die Jungs, dass wir die Klasse gehalten haben.
FuFa: Die neue Saison steht vor der Tür. Schon am kommenden Samstag geht es in der Böllenfalltorhalle um 13 Uhr gegen den Aufsteiger aus Nürnberg um die ersten Punkte. Wie war Eure Vorbereitung und was malt Ihr Euch aus?
Kevin: Unsere Vorbereitung hatte Momente mit Licht und Schatten. Aufgrund der eingeschränkten Hallenzeiten in den Sommerferien konnten wir erst später als geplant beginnen. Dafür haben wir in der Böllenfalltorhalle hervorragende Trainingsbedingungen. Dennoch brauchen unsere Jungs nach wie vor viel Zeit, sich an Abläufe zu gewöhnen und sich miteinander einzuspielen. Wir konnten zwar Spieler halten, dennoch kamen einige Neuzugänge dazu. Dafür sind alle motiviert und machen aktuell einen tollen Job.
FuFa: Auch die Anzahl der Spieler scheint erstaunlich hoch zu sein. Wie wir gesehen haben, geht Ihr nun auch mit einer zweiten Mannschaft in der Hessenliga an den Start.
Kevin: Genau, wir haben aktuell einen großen Kader. Letztes Jahr konnten wir nicht allen Spielern gerecht werden, die sicherlich mehr Einsatzzeit verdient hätten. Daher sind wir nun den Schritt gegangen und wollen mehr Spieler ausbilden, die uns perspektivisch auch in der ersten Mannschaft helfen können. Gerade macht uns die zweite Garde besonders viel Spaß, weil alle sehr lernwillig und ehrgeizig bei der Sache sind.
FuFa: Das klingt sehr vielversprechend! Was ist Euer Ziel dieses Jahr?
Kevin: Unser sportliches Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt und die Weiterentwicklung der Spieler. Selbst gute Fußballer brauchen eine gewisse Eingewöhnungszeit, weshalb es wichtig ist, dass wir kontinuierlich mit unseren Spielern an futsal-spezifischen Inhalten arbeiten.
FuFa: Was sind Deine persönlichen Ziele dieses Jahr?
Kevin: In meiner Doppelrolle als Abteilungsleiter ist es mir wichtig, dass wir uns auch organisatorisch weiterentwickeln und mehr Fans vorbeischauen. Wir haben so eine großartige Fankultur im Verein und freuen uns, wenn mehr Leute den Weg in unsere Hallen finden. Außerdem bieten wir nun afrikanisches Essen durch Jambo African Dishes bei unseren Heimspielen an und werden regelmäßig Highlight-Videos veröffentlichen. Damit dies sichergestellt ist, freuen wir uns über alle Freiwilligen, die uns unterstützen und auch über Sponsoren, die uns unter die Arme greifen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist mit unserem neuen Teammanager Momo Kacem getan, der sich sehr gut bei uns einbringt.
FuFa: Wie können sich Interessierte bei Euch melden?
Kevin: Jeder kann uns auf Instagram unter lilienfutsal oder über unsere Webseite www.sv98-futsal.de verfolgen und uns schreiben. Direkte Anfragen können gerne per Direktnachricht auf Insta oder an abteilung@sv98-futsal.de gerichtet werden. Jeder ist willkommen, uns zu schreiben!
FuFa: Möchtest Du noch etwas loswerden?
Kevin: An der Stelle lasse ich gerne einen Dank an unseren geliebten Verein, die FuFa, an die Zuschauer, unseren Fotografen Ewald, das Sportamt, die Hallenwarte und unsere freiwilligen Helfer zurück. Es ist schön zu sehen, dass man an so vielen Stellen auf Unterstützung stößt. Auch ein Dank an Dich als interessiertes Vereinsmitglied, vielleicht sehen wir uns bei unserem nächsten Heimspiel!
FuFa: Danke auch an Dich für das Interview und viel Erfolg für die Saison!