„Wir haben keine Gegner mehr…“

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So Langsam hält die Kälte wieder Einzug in unser Böllenfalltor. Das hat am vergangenen Freitag aber keinen der 17000 Besucher davon abgehalten sich das Duell zwischen unseren Lilien und dem 1. FC Köln anzusehen. Zuletzt fand diese Begegnung, die schon 1978 auf einem Banner mit der Aufschrift: „Wir haben keine Gegner mehr, der 1. FC Köln muss her“ gefordert wurde, am 5. August 1988 in der ersten Runde des DFB-Pokals statt. Damals unterlagen die Lilien Auswärts mit 6:1 vor 6000 Zuschauern Freitag gab es auch noch eine Zusatzmotivation zu kommen, denn vor dem A-Block hatten die Fans die im Leben einmalige Möglichkeit bekommen, sich von dem Darmstädter Tennis-Star Andrea Petkovic ein Bratwurst machen zu lassen. Sie wettete mit Dirk Schuster, dass wenn der SVD im Spiel gegen Hannover am 1. Spieltag dieser Saison zumindest Unentschieden spielen würde, sie für das Spiel gegen Köln am Grill stehen werde. Die von Petkovic benutzte Grillzange haben wir uns übrigens als Exponat für das geplante Lilienmuseum gesichert.

Nach der durchwachsenen Vorstellung in Ingolstadt wechselte Schuster die Startelf auf drei Positionen. Wagner kam nach abgesessener Gelbsperre wieder für Stroh-Engel und Holland und Kempe ersetzten Diaz und Rausch. Köln-Trainer Stöger wechselte seine Startformation zwar auch auf einer Position, setzte sein Vertrauen aber weiter in den seit mittlerweile über 630 Minuten torlosen Modeste.

Aber nun zum Spiel: Im Großen und Ganzen könnte man sagen, das war Darmstadt, was da auf dem Platz stand. Nachdem man in manchen der letzten Spiele bei unserem Team auch immer mal wieder spielerische Ansätze sehen konnte, war das Köln Spiel wieder eine Rückbesinnung auf Altbekanntes und Altbewährtes und das sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht.

Die erste Viertelstunde lag noch in Hand der Darmstädter, Chancen von Rosenthal und Heller ließen die Massen an frierenden Lilienfans kurzzeitig auf einen Sieg hoffen, mit der Zeit kamen aber auch die Kölner immer mehr in Fahrt. Unsere Defensivabteilung stellte sich wieder gewohnt tief in die eigene Hälfte, während Heller, Kempe und Co. auf Konter nach hohen Bällen lauerten, die aber meist postwendend von den Kölnern wieder in unsere Hälfte geköpft wurden. Unsere Verteidigung hat aber immer recht wacker dagegen gehalten und wenn mal ein Ball etwas gefährlicher wurde war Mathenia zur Stelle, der meiner Meinung nach an diesem Tag der sicherste Spieler auf dem Feld war. Ansehnlich wurde das Spiel auf diese Art und Weise aber nicht wirklich. Lediglich die verzweifelten Versuche von Modeste sorgten für ein wenig Unterhaltung auf den Zuschauerrängen, er wurde von seinen Mitspielern aber auch ziemlich in der Luft hängen gelassen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit holte Garics sich nach einer Grätsche seine fünfte Gelbe Karte ab, weshalb er gegen Frankfurt fehlen wird. Für ihn wird vermutlich Jungwirth in die Startformation rücken.

Für die zweite Halbzeit musste der Schiedsrichter ausgewechselt werden, da Deniz Aytekin sich eine Muskelverletzung zuzog. Christian Dietz übernahm seinen Posten. Außerdem kam auf Kölner Seite Zoller für Gerhardt. Doch auch der offensive Wechsel änderte nichts an der zerfahrenen Situation. Hin und wieder kam es zu gefährlichen Aktionen und selbst die beiden Trainer hofften noch auf einen Lucky Punch, was man sehr gut an den vorgenommenen Wechseln sehen konnte (Jojic für Osako (60.), Rausch für Rosenthal (70.), Hosiner für Modeste (79.), Sailer für Kempe (82.) und Stroh-Engel für Heller (90.) also allesamt offensiv), für Jojic hätte es sogar beinahe kurz nach seiner Einwechselung geklappt, er schoss aber am Tor vorbei. Das Spiel hatte einfach keinen Sieger verdient, mit dem 0:0 konnte Jedermann gut leben.

Für unsere Freunde aus Köln war es das dritte 0:0 in den vergangenen vier Spielen und für unsere Lilien erst der zweite Punkt aus den letzten fünf Spielen, was sich aber natürlich am nächsten Sonntag in Frankfurt ändern wird, ich denke mal das steht außerhalb jeder Diskussion. Dann fühlen sich auch manche Presseblätter nicht mehr dazu genötigt etwas über die Krise zu schreiben, in der der SVD stecken würde.

Also bis Sonntag auf einen friedlichen Derbysieg gegen Frankfurt,

Stefan Reischl

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