Vorbericht zum Auswärtsspiel in Berlin: Die alte Dame HERTHA!

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Was ist Berlin ohne Hertha BSC? Undenkbar!
Für viele Menschen bedeutet das Mitleiden und Jubeln, das Hoffen und Bangen mit der Mannschaft, der regelmässige Besuch der Heimspiele im Olympiastadion mit Freunden oder der Familie, das Diskutieren über Tore und Elfmeter, ein besonderes Lebensgefühl.

In Berlin gibt es zahlreiche Orte, die mit Hertha BSC in irgendeiner Form verbunden sind und wo der Verein seine Spuren hinterlassen hat.

Hier eine kleine Übersicht:
1. Das Berliner Olympiastadion mit 74.244 Plätzen ist seit Gründung der Bundesliga 1963 Schauplatz der Heimspiele.
Pläne des Vereines ein eigenes Stadion zu bauen wurden nach der Entscheidung das Olympiastadion zur Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
aufwendig zu sanieren, aufgegeben. Seit 1985 ist es auch ständiger Austragungsort des DFB-Pokalfinales und wird deshalb das „deutsche Wembley“
genannt.
2. Die Geschäftsstelle des Vereins in der Hanns-Braun-Strasse in der Nähe des Olympiastadions, einem alten britischen Militärgebäudes. Dort ist auch der
Fan-und Ticketshop integriert.

3. Der Schenckendorffplatz ist der Trainingsplatz von Hertha BSC.

4. Olympiastadion mit Stadionshop am Osttor.

5. Das Gelände des ehemaligen Stadions an der „Plumpe“ im Wedding am Gesundbrunnen.

Man könnte noch mindestens 20 Stätte aufführen, die mit Hertha BSC in Verbindung zu bringen sind, aber das würde nun zu weit führen.

Interessant ist noch, wie der Name Hertha BSC eigentlich zustande kam.
Früher hiessen viel der ersten Fussballvereine Borussia, Arminia, Germania oder Eintracht.
Da hob sich ein Verein mit einem Mädchennamen wohltuend ab.
Berlins grösster Fussballclub, der 1892 gegründet wurde, verdankt seinen Namen einem kleinen Dampfer namens Hertha.
2002 ergaben Recherchen rund um den 110. Geburtstag des Clubs, dass der Dampfer unweit von Berlin noch existiertert und auch noch immer seetüchtig war.
Er gehört mittlerweile einer Familie, die ihn aber ungern hergeben möchte, auch nicht für das geplante Hertha Museum.
Der Hertha Aufsichtrat hat die „Hertha“ aber noch nicht aufgegeben und bemüht sich darum, ihn 2017 zum 125. Jubiläum zur Eröffnung des Museums nach Berlin schleppen zu lassen.

Ungewöhnlich ist auch die Kapelle im Olympiastadion. Sie ist ein ganz besonderer Ort und ganz nahe am sportlichen Wettkampf, direkt wenn man aus den Katakomben den Weg zum Spielfeld antritt , strahlt sichtbar ein Bibelvers, den jeder lesen kann. Dies ist der letzte Platz zum Innehalten vor dem sportlichen Wettkampf. Dieser Ort soll noch einmal zum Nachdenken anregen: was ist ein Sieg tatsächlich wert? Wie weit gehe ich dafür?
Das Oval des Olympiastaddions beherbergt viele Bibelverse, die in 18 Sprachen übersetzt an den Wänden zu lesen sind.
Vor jedem Spieltag beginnt 45 Minuten vor Anpfiff des Spieles in der Kapelle eine Andacht. Ab und zu brauchen auch Profis ein wenig göttlichen Trost.

Eine weitere Kuriosität, noch immer werden die Anhänger von Hertha BSC als „Hertha-Frösche “ bezeichnet. Diese genannte Gruppierung existiert aber schon lange nicht mehr.
In den 60iger Jahren gruppierten sich Hertha Fans , genannt die Frösche, die leider ihr Unwesen trieben. Sie fielen durch ihre Gewaltbereitschft und ihrem Hang zur rechten Szene auf und es kam regelmässig zu Schlägereien.
Nach dem Fall der Mauer 1989 ging die Bedeutung der Frösche rasch zurück und heute existieren sie nicht mehr.

Wenn man früher mit irgendjemand über Hertha sprach, war es als spreche man über eine Krankheit. Dieses Zitat stammt von einem ehemaligen Hertha-Trainer Jürgen Röber. als der 1995 nach Berlin kam. Er hatte mit Hertha viele negative Erfahrungen gemacht, aber unter ihm gelang der Aufstieg in die Bundesliga und er hat 1999/2000 sogar die Championsleague erreicht.

Heute gilt es längst als „schick“ und gehört zum gesellschaftlichen Ton, Mitglied bei Hertha zu sein.

Und so haben zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft. Kultur und Sport einen Mitgliedsausweis.

Nun werden also unsere Lilien in diesem jetzt schon für mich wunderbaren „deutschen Wembley-Stadion“ spielen und ich hoffe, dass so mancher Spieler von uns vor dem Bibelvers am Ausgang der Katakomben kurz innehält.
Obwohl ich mir auch sehr gerne einen Sieg wünsche, finde ich , dass die sportliche Fairness auf jeden Fall wie in so manchem Spiel nicht auf der Strecke bleibt.

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