Spielbericht SV98 – Werder Bremen

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Hier der Spielbericht von unserer Karin:

DIE WAGNER – FESTSPIELE am Böllenfalltor
Keine Ahnung wieviele Fussballfans es auf der Welt gibt, eins ist sicher 4 – 5 Millionen davon sind Werder-Fans.
Ich erinnere mich noch sehr genau, was man mir bei meinem letzten Besuch bei Schwiegermuttern an Ostfrieslands Küste beim dortigen Dorf-Fussballverein „Vorwärts Gründeich“ erzählte, kein Verein sei so beliebt wie ihr traditionelles Werder, sozusagen „die Nationalelf “ des Nordens. Ein Schlachtruf der Fischkopp-Kicker hat mich allerdings zum Lachen gebracht und mich daran erinnert, dass die Menschen im Norden doch einen etwas gewöhnungsbedürftigen Humor haben: „Was ist grün und stinkt nach Fisch? … Werder Bremen! Ich würde solche Sprüche für unseren Verein eher als abfällig empfinden, aber seit 33 Jahren , bin ich mit deren etwas trockenem Humor vertraut. Jedenfalls stehen dort die Fans ebenso hinter ihrem Verein wie wir in Darmstadt, denn auch Bremen hat eine ähnliche Tradition wie wir, sie sind bodenständig, bescheiden und geerdet geblieben.
Klar sind die Werderaner bis 2009 erste Wahl gewesen, doch laufen sie dieser Zeit ja hinterher.
Nun sollte ich ja mal zum eigentlichen Spielbericht kommen und mich nicht in der Geschichte Werders festschreiben. Martin Walser hat einmal gesagt, das Reflektieren über Fussball sei unsinnig. Aber ehrlich, was macht mehr Spass, als über Fussball zu philosophieren.
Am Dienstagabend war es dann soweit Darmstadt spielte in der englischen Woche gegen Werder Bremen.
Ausgerechnet Sandro Wagner gelangen gegen seinen Ex-Verein zwei Treffer, die uns den Sieg bescherten. Ausser ihm spielten noch zwei ehemalige Werderaner in der Startelf, Niemeyer und Caldirola.
Für Bremen sollte es die zweite Niederlage gegen einen Aufsteiger werden, aber durch ihre vielen Fouls aus Frust schwächten sie sich zusätzlich selbst.
Die ersten 19 Minuten gehörten ganz den Lilien, sie pressten mit Macht in Richtung Werder Tor, dominierten total und liessen Werder schlecht aussehen.
Es war gut, dass Dirk Schuster  nach dem  verdauten 3 : 0 gegen Bayern zwei Postionen in der Startelf anders besetzt hatte, Stürmer Wagner und Ideengeber Rosenthal spielten von Anfang an.
Die erste gefährliche Situation war als Rosenthals Kopfball knapp am Tor vorbeiflog.
Den Bremern hingegen gelang in den ersten Minuten so gut wie gar nichts, bis dann in der 19. Minute der Ball wie aus dem Nichts hinter Mathenia landete. Selassie bediente Johannson und der köpfte zum 1 : 0.
Nach einem schlimmen Patzer Mathenias wäre ein paar Minuten später beinahe das 2 : 0 gelungen, hätte Garics nicht geistesgegenwärtig den Ball von der Linie geschossen. Puh das war noch einmal gut gegangen.
Nach einem unnötigen Foul an Rosenthal, zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt und Wagner verwandelte den fälligen Elfmeter souverän zum 1 : 1.
Nun ging es einige Zeit nur hin und her. Mathenia boxte eine Flanke von Lukimya von der Torlinie und auch Rosenthal traf auf der anderen Seite nur den Innenpfosten.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Event, dass ich noch nir erlebt hatte,. Der Schiedsrichter musste am Bein behandelt werden und konnte aber Gott sei Dank weitermachen.
Lange Zeit passierte jetzt auch nicht wirklich viel und es gab kaum Szenen im Torraum. Auch Heller traf nach Zuspiel von Wagner das Tor nicht.
Bremen wechselte nun seine Joker Pizarro und Junuzovic ein, aber auch diese konnten keine nennenswerten Akzente setzen.
Im Gegenteil, Darmstadt kam wieder mehr ins Spiel und Heller zog mit dem Ball am Torwart, der sich zu weit herausgewagt hatte vorbei und flankte genau nach innen zu Sandro Wagner, der den Ball mit dem Kopf ins Tor beförderte. 2 : 1 das sollte auch der Endstand bleiben.
Trotzdem ging der Schluss nicht ohne weitere Frustbewältigung der Werderaner über die Bühne. Bartels bekam Gelb-Rot und Lukimya hatte Glück, nach seiner rüden Aktion gegen Wagner, das eigentlich mit einer roten Karte vom Schiedsrichter hätte geahndet werden müssen.
In absoluter Euphorie und stolzen Gesichtern verliessen die Zuschauer und – auch ich – das vom Flutlicht erleuchtete Stadion in Richtung Heimat.
Das kleine gallische Dorf hatte wieder einmal am Zaubertrank genascht und ein Ausrufezeichen gesetzt.
Wenn ich jetzt nur wüsste, ob die Gedanken meines Mannes blau oder grün waren – das hätte mich doch interessiert, da ich mich erinnere, dass unser Wohnzimmer früher während im Fernseher die Sportschau lief, ein klar spürbares Nord-Südgefälle hatte.
Sandro Wagner im übrigen meinte mit einem Lachen im Gesicht, er wüsste jetzt nicht mehr so genau, ob er in Bremen noch alle seine Freunde haben würde.
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