Kuriose Minuten sorgen für Pokal-Feeling und das Weiterkommen ins begehrte Achtelfinale

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Kuriose Minuten sorgen für Pokal-Feeling und das Weiterkommen ins begehrte Achtelfinale

Am vergangenen Dienstagabend war es soweit: Zweite Runde DFB-Pokal. Die Mannschaft sowie 15.900 Zuschauer waren heiß darauf. Und das zu Recht: Nach 14 Jahren steht Darmstadt 98 wieder im Achtelfinale nach einem 2:1 Erfolg gegen Hannover 96.

Als Zuschauerin erlebte auch ich die kuriosesten fünf Minuten im Stadion. Aber der Reihe nach. Pünktlich um 19:15 Uhr passierte ich gemeinsam mit dem Mannschaftsbus von Hannover 96 die Stadiontore. Frohen Mutes nahm ich meinen Platz auf der Gegengerade ein. Denn die Bilanz im Aufeinandertreffen gegen Hannover stimmte mich rundweg positiv. Nicht nur die erste Bundesligapartie vor wenigen Wochen, die mit einem 2:2 endete und uns Heinern den ersten Bundesligapunkt bescherte, verlief begeisternd, auch das letzte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal 1982/1983 entschied Darmstadt mit einem 4:0 klar für sich. Und auch in der Bundesliga sieht es derzeit doch recht gut aus: Hannover mit 8 Punkten steht auf Platz 15 und die Lilien mit 13 Zählern auf dem 11. Platz. Auf geht’s: Allez les bleus.

Pünktlich zum Spielbeginn präsentierten die mitgereisten Niedersachsenanhänger eine recht eigenwillige Choreografie, bedenkt man der Feuerwerkskörper und Pyrotechnik, die auch im gesamten Spielverlauf immer mal wieder gezündet werden mussten. Ob Hannover damit vorzeitig schon den Darmstädter Sieg feiern wollte werden wir wohl nie erfahren.

Die Partie konnte dennoch pünktlich losgehen. Trotz sensationeller Stimmung erlebten die Zuschauer zunächst ein eher mäßiges Spiel in der ersten Halbzeit. Richtige Chancen blieben aus. In der 20. Minute erfolgte ein kurzes Zittern durch eine Hereingabe von Marcel Heller auf Jan Rosenthal. Hannover 96-Torhüter Ron-Robert Zieler parierte diesen jedoch. Die Darmstädter hielten sich zwar mehr in der gegnerischen Hälfte auf, eine weitere Chance konnten sie nicht herausspielen. Die Stimmung auf den Rängen blieb weiter ungebrochen euphorisch und lautstark.

Die zweit Hälfte an diesem Flutlichtabend geriet dann zum richten Fight. Nachdem zu Beginn die Niedersachsen die stärkeren Mannen waren, kämpften sich die Lilien immer weiter ins Spiel. Nach persönlich gefühlten 100 Torschüssen (in Wahrheit sollten es am Ende 12 für Darmstadt und 9 für Hannover gewesen sein) erlöste Aytac Sulu mit seinem Tor in der 74. Minute die Mannschaft, aber auch die mitfiebernden Zuschauer. Und dann sollten die unglaublichsten Sekunden kommen. Das ganze Stadion feierte und jubelte das 1:0 – auch meine Arme waren in purer Freude hochgerissen – als wenige Sekunden später sich direkt nach dem Anstoß Mathenia verschätzte und Artur Sobiech den Ball über den Keeper lupfte. In gefühlter Zeitlupe rollte der Ball ungehindert ins eigene Tor und fror augenblicklich die noch jubelnden Fans ein. Fassungslos gingen die Arme wieder runter und die Gesichter wurden kurz etwas länger. Ausgleich für Hannover 96. Aber die Mannschaft wollte den Sieg und fightete. Sandro Wagner erzielte dann auch nach wenigen Minuten, es war die 79., das erlösende 2:1, welches auch den Endstand markierte. Puh. Geschafft. Auf geht’s ins Achtelfinale des DFB-Pokal – erstmals nach 14 Jahren. Das Darmstädter-Fußballmärchen geht weiter. Am kommenden Sonntagabend sitzen wir dann alle gespannt vor dem Fernsehen, wenn das Geheimnis um den nächsten Gegner gelüftet wird und uns Berlin hoffentlich ein Stückchen näher bringt.

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