Judo: Saison in der Oberliga Hessen startet

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Foto: Die erfolgreichen Aufsteiger der letzten Kampfrunde 2017

Interview mit Abteilungsleiter Andreas Schönfeld zum Rundenauftakt

Am kommenden Samstag ist es soweit: Die Judoka der Kampfgemeinschaft Kiai Darmstadt – eine Kooperation aus unseren Lilien und Blau-Gelb Darmstadt – tritt nach dem Aufstieg aus der Landesliga in der Oberliga Hessen an. Die Liga aus neun Mannschaften wird an vier Kampftagen ausgespielt, es gibt jeweils kleine Turniere mit jeweils drei Teams, so dass man am Ende gegen alle acht anderen Gegner ein Duell bestritten haben wird. Wir sprachen mit Abteilungsleiter Andreas Schönfeld vor dem Auftaktturnier in Kassel über die Kooperation der beiden Vereine, den Ablauf eines Kampftages und über die sportlichen Perspektiven:

FuFa: Die KG Darmstadt, der auch der SV 98 angehört, kämpft nach dem Aufstieg letzte Saison nun in der Oberliga. Waren die Lilien schon einmal in einer so hohen Klasse vertreten?

Andreas Schönfeld: Vor etwa zehn Jahren waren wir schon einmal in der Oberliga – und lange vor meiner Zeit hatten wir sogar mal eine Mannschaft in der 2. Bundesliga… Die Judoabteilung wurde ja bereits 1951 gegründet, es gibt da tatsächlich eine lange Tradition.

In der 9er-Liga kämpfen an einem Kampftag immer drei Teams gegeneinander, so dass es immer drei Kampforte gibt. Wie läuft das ab – und wie groß ist der Vorteil für das Team, das zwischendurch Pause hat?

Normalerweise ist es so, dass die Heimmannschaft den ersten und den dritten Kampf hat und so in den Genuss der Pause kommt. Die Mannschaft mit der weitesten Anreise hat die ersten beiden Kämpfe, so kann sie dann früher die Heimreise antreten. Meistens ist die Pause aber kein allzu großer Vorteil. Dazu muss man wissen, wie diese Mannschaftkämpfe ablaufen:
Beim Judo gibt es bei den Erwachsenen sieben Gewichtsklassen. In jeder dieser Gewichtsklassen tritt ein Starter für seine Mannschaft an. Die Mannschaft, die am Ende die meisten Siege hat, hat die Begegnung gewonnen. Ich habe also wenigstens sechs Kämpfe Pause, bis ich wieder dran bin. In der Regel reicht das aus, um sich ausreichend zu erholen. Außerdem können wir im zweiten Kampf andere Kämpfer antreten lassen als im ersten, so dass wir, wenn jemand absolut nicht mehr kann, variieren können. Manchmal hilft es sogar, wenn man das „Adrenalin“ des ersten Kampfes mit in den zweiten Kampf nehmen kann…

Am 21.4. ist der Kampftag in Darmstadt. Wo und wann genau findet der statt und könnt Ihr Fans gebrauchen? Wie ist es allgemein mit „Fankultur“ im Judo?

So wie es aussieht, werden wir direkt neben dem Stadion in der kleinen TU-Halle kämpfen. Natürlich freuen wir uns immer über Leute, die uns anfeuern. Judo ist aber nicht wirklich ein Publikumsmagnet – was nicht zuletzt daran liegt, dass es für den „Außenstehenden“ sehr schwer ist, die Wertungen nachzuvollziehen. Oft sieht es so aus, dass einer oder beide Partner hinfallen und mal gibt es Punkte und mal nicht… Um die Unterschiede zu erkennen, muss man einige Kämpfe gesehen haben…
Aber die Frage zielt ja darauf, ob wir uns freuen, wenn wir Unterstützung von den Lilienfans bekommen. Leider ist es so, dass die Halle recht klein ist… Wenn jetzt 100 Fans kommen, wäre das für Judo zwar eine beeindruckende Kulisse, aber es wäre einfach zu viel. Aber wenn einzelne Sportsfreude gerne mal die Gelegenheit nutzen wollen und sich Judo live ansehen, sind sie uns herzlich willkommen!

Wer kämpft für die KG Darmstadt? Stelle uns doch mal kurz die Lilien-Judoka vor!

Die Kampfgemeinschaft besteht aus den Vereinen Blau-Gelb Darmstadt und uns. Aber mit der Frage nach den Lilien-Judokas sprichst Du bei mir als Abteilungsleiter einen wunden Punkt an… Leider sind die 98er aktuell in dieser Mannschaft nur durch mich vertreten – und mit 47 Jahren habe ich meine beste Zeit auch schon eine Weile hinter mir und es mir gelingt mir nicht mehr wirklich, mit den jungen Mitzwanzigern mitzuhalten.
Aber die Kampfgemeinschaft ist für uns sehr viel mehr als nur diese Mannschaft. Wir trainieren gemeinsam, wir unterstützen uns, wenn Trainer ausfallen, fahren mit unseren Kindern und Jugendlichen gemeinsam zu Wettkämpfen, richten gemeinsam ein Turnier (den Heinercup) aus und organisieren auch andere Freizeitaktivitäten gemeinsam. Inzwischen kooperieren wir schon so lange und so eng miteinander, dass es sich ein bisschen anfühlt wie ein Verein mit zwei Mitgliederkarteien.

Als Aufsteiger wollt Ihr Euch sicherlich in der Liga erst einmal etablieren. Wer sind für Euch die Favoriten, wie viele Teams dürfen aufsteigen, wie viele müssen am Ende absteigen?

Ganz klar: Wenn wir es schaffen, die Liga zu halten sind wir vollauf zufrieden! Wie viele am Ende absteigen müssen, hängt etwas davon ab, was in anderen Liegen passiert. Aber vermutlich wird es für die beiden letzten eng.

Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg in der Runde! KIAI!!!

Die Kampftage und Gegner der KG Kiai Darmstadt (Beginn jeweils um 16 Uhr):
Samstag, 17. März 2018 (Kassel): PSV GW Kassel, JC Hünfelden
Samstag, 24. März 2018 (Arolsen): BC Arolsen, JC Rüsselsheim
Samstag, 14. April 2018 (Bürstadt): KG Bürstadt/Rimbach, TV Nidda
Samstag, 21. April 2018 (Darmstadt): JC Geisenheim, JC Wächtersbach

Impressionen aus der letzten Saison: