Erschöpft – und dennoch mit einem Lächeln im Gesicht – hält unser Athlet Andreas Höhl die Gold-Medaille in der Hand. Dieses Wochenende startete der Darmstädter beim Bundes-Ranglisten-Turnier in Speyer. Da er während des ersten Ranglisten-Turniers in Bottrop die Darmstädter Mannschaft im Kampf gegen Wiesbaden unterstützte, war dieser Wettkampf seine erste Möglichkeit, sich direkt für die Deutschen Einzelmeisterschaften (DEM) 2020 zu qualifizieren.
Es war bereits beim ersten Blick auf die Wettkampfliste klar, dass dies kein einfacher Tag werden würde. Zwar startete Andreas mit einem Freilos, doch stand ihm schon in der zweiten Runde Daniel Ruf aus Sindelfingen gegenüber. Die beiden kämpften dieses Jahr bereits in der Judo-Bundesliga gegeneinander, wo Andreas sich den Sieg sichern konnte. Auch diesmal war es ein spannender Kampf, der vor allem im Griffkampf besonders intensiv war. Bis zum Ende der regulären Kampfzeit schenkten sich beide Athleten nichts, und so ging es auch im darauffolgenden Golden Score weiter. Erst in der achten Minute, also fast dem Doppelten der regulären Kampfzeit, konnte Andreas seine Stärken im Boden ausnutzen und Daniel mit einem Haltegriff besiegen.
Angekommen in der dritten Runde kämpfte Andreas gegen Odai Mawarde, welcher seine beiden Vorrundenkämpfe in wenigen Sekunden gewonnen hatte. Gut eingestellt auf seinen sehr kräftigen und explosiven Gegner ging Andreas auf die Matte. Trotzdem gelang es dem Kämpfer aus NRW, einen Angriff von Andreas zu kontern und somit mit einer kleinen Wertung in Führung zu gehen. Mit noch knapp drei Minuten auf der Uhr ließ sich Andreas jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Eine Minute vor Ende der Kampfzeit belohnte er sich schließlich mit dem Ausgleich durch einen Gegendreher. Somit ging auch dieser Kampf in die Verlängerung. Genau wie im ersten Kampf konnte Andreas seinen Gegner letztlich im Boden besiegen.
Mit diesem Sieg stand Andreas nun im Halbfinale. Da sich alle Medaillen-Gewinner für die DEM qualifizieren, würde ein weiterer Sieg die Qualifikation sichern. Sein Gegner hier war Aeneas Paul aus Witten. Erstmals in diesem Turnier gelang es Andreas, einen Kampf vor Ende der regulären Kampfzeit zu gewinnen, wodurch er sich den Einzug ins Finale sicherte.
Den Sieg vor Augen, ließ Andreas nichts mehr anbrennen und ging bereits nach der ersten Aktion konsequent im Boden nach. Hier erarbeitete er sich nach einigen Kombinationen einen Armhebel, der seinen Gegner, Florian Schädlich vom SV Halle zur Aufgabe brachte.
Sehr zufrieden mit seiner erbrachten Leistung und der dadurch vorzeitigen Qualifikation für die DEM konnte Andreas unbeschwert nach Darmstadt zurückreisen, wo er sich schon auf die nächsten Wettkämpfe des Jahres, welche er nun ohne Druck angehen kann, vorbereiten wird.
Autor: Dominik Bauer
