Bundesliga-Vorbericht – Niemals geht man so ganz | SV98-SVW

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„Niemals geht man so ganz“

Hmmm, wer geht, wohin und… geht es hier denn nicht auch und eventuell vielleicht ja sogar in erster Linie um den sechsten Spieltag der laufenden Saison?

Das dritte Heimspiel unserer Lilien am heimischen Bölle, Samstag, 15:30, erster Samstag im Oktober und bei möglicherweise scheinender Sonne und bestem Fußballwetter dem Spiel zweier direkter Tabellennachbarn? Die Lilien als 14. mit 4 Punkten gegen den SV Werder Bremen auf dem folgenden Platz 15 mit 3. Die Lilien als 9. der Heim- gegen den 17. der Auswärtstabelle.

Ein Duell zweier Vereine, die beide das Attribut „Tradition“ für sich in Anspruch nehmen dürften – spielt doch hier der mehrfache Deutsche Meister und DFB-Pokal-Sieger, der am 4. Februar 1899 gegründete SV Werder gegen den „Rekord-Possmann-Cup-Sieger“ und mehrfachen südhessischen Meister – unsere am 22. Mai 1898 gegründeten Lilien. Ja genau, und zudem spielt da auch noch der Verein am Bölle, der als erster seinen Trainer gefeuert hat, gegen den Gastgeber, bei dem Teile der Fanlandschaft wenn sie denn…

Aber Fußball ist ja – zumindest nach Aussage einiger Fanatiker – wesentlich mehr ist als nur ein „Spiel auf Leben und Tod“. Da Fußball oft mehr ist als diese 90 und evtl. ein paar mehr Minuten mit dem Ball, geht es eben auch diesmal nicht nur darum, ob unser Team, welches bisher noch nie mit der gleichen Aufstellung beginnen konnte, Abgänge zu verkraften und insgesamt 14 Neuzugänge zu integrieren hat, im dritten Heimspiel zum zweiten Mal gewinnt und so dem Derbysieg den Charakter der „Eintagsfliege“ nimmt.

Denn an diesem Samstag „geht“ auch ein Teil des Stadions. Für Teile der aktiven Fanszenen geht es beim Spiel um Punkte immer auch irgendwie um das Duell auf den Rängen, Optik in Form von Fahneneinsatz, Choreos, etc. und Akustik. Wer war lauter, wer sang mehr durch,…?

Nein, keine Angst, es wird nicht so sein, dass sich eine Gruppe auflöst und gar nicht mehr kommt, aber nach mittlerweile vier Saisons wird „Block1898“ vermutlich nach dem Bremen-Spiel – so denn die Zeitpläne gehalten werden – seinen Platz auf der Haupttribüne verlassen. Mit der neuen Tribüne, reinen Stehtribüne, im Süden werden die Mädels und Jungs einen neuen Platz einnehmen.

Ob und wie sich das am Samstag auswirken wird, ob Melancholie oder eher ein „letztes Mal und gerade heute und hier alles geben“ Gefühl einsetzen wird?
Mit Sicherheit wird das ganze Stadion wieder versuchen alles zu geben. Alles für den zweiten Sieg, für 3 Punkte, die vermutlich dann wieder für einige „gefühlte sechs“ wären…

Seien wir gespannt auf Samstag…