Bundesliga-Spielbericht – Im Keller brennt noch Licht | #TSG1899SV98

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Raus aus dem Bus, direkt vor den Toren des modernen Betonklotzes „Wirsol-Arena“ angekommen, wurden blaue und weiße Handschuhe verteilt. Hey, sieht bestimmt super aus, wenn wir alle die Hände nach oben reißen!

Gut gedacht, aber die Ordner am Eingang waren da anderer Meinung. Hier hieß es direkt: Ab mit den gefährlichen Wurfgeschossen in die Tonne. Nicht auszudenken, wenn ein Spieler von so einem Latexhandschuh getroffen wird, womöglich noch von einem aufgeblasenem…

Dem Aufruf „Alle nach Sinsheim“ sind dann doch zahlreiche Lilien-Anhänger gefolgt, und so wurde es eine gute halbe Stunde vor Anpfiff richtig kuschelig im Block. Aber als Lilien-Fan macht man das, was man in diesen Tagen sowieso tut, nämlich zusammen rücken. Und so bereute ich ein wenig, am Vormittag das ein-oder andere Stück Unterbekleidung bei 5 Grad Außentemperatur zusätzlich unter meinem dicken Pulli angezogen zu haben.

Los ging´s:

Die erste große Chance in der 5. Minute: Rosenthal flankt auf Heller, der am linken Außenpfosten steht, der Winkel ist zu steil, um den Ball direkt ins Tor zu spielen, so gelangt die Kugel zu Sam, der den Ball aber nicht richtig trifft. „LILIE!LILIE!“ Weiter geht´s!

Zwei Minuten später gelangt der Ball zu Sandro Wagner, der aber scheitert glücklicherweise an Michael Esser.

In der 14. Minute eine erneute Chance auf das 0:1 durch Marcel Heller, diese wird aber durch Niklas Süle vereitelt. Wieder schallen die „LILIE!LILIE! -Schlachtrufe durch das –  mit Ausnahme des Gästeblockes –  ansonsten recht ruhige Stadion.

In den ersten 45 Minuten zeigte die Mannschaft trotz des Fehlens  unseres gesperrten Kapitäns Aytac Sulu eine richtig gute Defensivleistung. Peter Niemeyer hielt seinen Kumpel und Ex-Lilie Sandro Wagner ordentlich in Schach,  und so bissen sich die Hoffenheimer an unserer Abwehr,  und dank eines wieder mal überragenden Keepers Michael Esser,  einige Male die Zähne aus.

In der 33. Minute musste Jan Rosenthal aufgrund muskulärer Probleme ausgewechselt werden, für ihn kam Mario Vrancic. Leider hatte Mario, im Gegensatz zur neuen, immer noch ordentlich gegelten  Haarpracht,  nur wenige erleuchtende Momente im Spielverlauf.

Das 0:0 zum Pausenpfiff tat der Stimmung keinen Abpfiff,  und so ging es mit lautstarker Unterstützung in die zweite Hälfte.

Schrecksekunde in der 53. Minute: Der frisch eingewechselte Kramaric befördert die Kugel ins Tor! Nein? Doch! Ooooh… Abseits, Treffer zählt nicht. Durchatmen.

Knappe zwei Minuten später die Riesen-Chance durch Fabian Holland, der kurz vor dem Tor noch versucht auf Boyd zu passen und damit am Hoffenheimer Bicakcic scheitert.

Nach zwischenzeitlich zwei vergeblichen Torchancen der Hoffenheimer war es dann in der 64. Minute soweit, Kramaric schiebt die Kugel an Esser vorbei ins Tor zum 1:0. Mist, Egal, weiter! Wer sich an das Hinspiel im September erinnert, der weiß, dass das 1:1 in der 92. Minute auf Zuspiel von Joker Sandro Sirigu durch Denys Oliinyk fiel, und so fühlte sich der Last-Minute-Treffer damals wie ein kleiner Sieg an.

Hoffenheim-Bild

Vielleicht gelingt das heute wieder?

Aber alle Hoffnung wurde zerstört, als Altintop in der Nachspielzeit im Strafraum in die Beine von Rudy rutscht und Dr. Felix Brych auf den Elfmeter-Punkt zeigt. Kramaric verwandelt zum 2:0 – Endstand.

Fazit: Was man gesehen hat, ist eine Mannschaft auf dem Platz, die sich nicht aufgibt und weiter kämpft, trotz letztem Tabellenplatz und vielen Menschen, die sie schon abgeschrieben haben. Und so sollten wir als Fans auch weiter hinter unseren Jungs stehen, und ihnen alle Unterstützung geben, die sie brauchen. Es ist wie in einer Ehe, man geht gemeinsam durch die guten Zeiten, aber die Liebe und den Zusammenhalt stellt man erst in den schlechten Zeiten unter Beweis. In diesem Sinne: WIR sind Darmstädter!

Autorin: Nicole Ferdinand

 

 

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