Alles Gude, Richard Hasa!

ALLES GUDE, RICHARD HAŠA!

Was wäre Ostern ohne den „Oster-Haša“? Diesen wundervollen Spitznamen bekam Richard Haša, der natürlich auch gern in breitem südhessisch „Riitschiiee“ gerufen wurde, seinerzeit verpasst und wurde später sogar von vielen Heinern mit dem Titel „Fußballgott“ bedacht. Heute feiert Richard seinen 51. Geburtstag und wir gratulieren ganz herzlich!

Im slowakischen Bratislava geboren spielt Richard Haša von klein auf begeistert und leidenschaftlich Fußball und das so gut, dass er mit 20 Jahren als Teil der U19-Mannschaft von Spartak Trnava sein Debüt 1990 als Profi in der 1. Slowakischen Liga gibt. Nach fünf Jahren in Trnava führt sein Weg zum Ligakonkurrenten FC Nitra und er spielt dort weitere vier Jahre. Mit 29 führt ihn sein Weg nach Deutschland, um dort seine Profi-Karriere zu vergolden. Bei den Sportfreunden Siegen spielt Richie von 1999 bis 2001, schießt in 66 Spielen 5 Tore und trägt wesentlich zu guten Platzierungen der Siegener in der Regionalliga West bei. Dort setzt man allerdings nicht weiter auf ihn. Doch für Richie war noch lange nicht Schluss.

So kommt Haša 2001 ans Böllenfalltor, wo er unter Trainer Michael Feichtenbeiner als Innenverteidiger unverzichtbar wird. Gleich in seinem ersten Jahr wird er zum Teil der „Pokalfighter“-Mannschaft, die erst St. Pauli, dann Freiburg aus dem Pokal schießt und schließlich nur denkbar knapp gegen Schalke die Riesensensation verpasst. Gegen Freiburg gelingt Haša gar ein Tor und die Lilienfans sind sofort verzückt vom glatzköpfigen Duo Haša/Juskic, das ohne Kompromisse hinten dicht hält und vorne zusticht. Und Richard Haša macht zudem besonders, dass er hinten sehr variabel einsetzbar ist. Er kann sowohl auf links als auch als Innenverteidiger spielen und gibt so manches Mal in den kommenden Jahren noch den Libero zum Besten.

Er spielte danach noch sechs (!!!) Jahre weiter für Blau-Weiss und kam insgesamt auf 141 Spiele und 8 Treffer für die Lilien. Für die Generation Jugendlicher, die durch die Pokalspiele angefixt worden waren und in den kommenden Jahren damit begannen, die Ultrà-Kultur in Darmstadt zu etablieren, war Haša ein steter Begleiter auf dem Weg durch den süddeutschen Amateurfußball. Immer nett und freundlich mit einem Nicken und kurzem Hallo, kein Freund der lauten Töne. Ein stiller, akribischer Arbeiter, der nur auf dem Platz mal laut wird.

Obwohl zu dieser Zeit die Rückkehr in den bezahlten Fußball angestrebt wird, steigen die Lilien jedoch 2003 nach einer Katastrophen-Saison ab. Richie geht nochmal mit in die Oberliga Hessen und ist auch hier unter Bruno Labbadia ein fester Garant für den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga. Dort will dann der Durchmarsch erneut nicht gelingen und in der Folge-Saison 05/06 spielt er dann verletzungsbedingt leider kaum noch eine Rolle unter Labbadia. Ein Jahr später kämpft er sich nochmal in die Mannschaft und wird als Co-Spielertrainer unter Gerhard Kleppinger installiert, wobei er den Lilien immer wieder entscheidend hilft. Gegen seinen Ex-Verein aus Siegen trifft er im bitterkalten Leimbachstadion 2006 zum 0:1 und leitet damit den Darmstädter Sieg ein. Doch am Ende der Saison steht 2007 der erneute bittere Gang in die Oberliga. Er macht nochmals 21 Spiele, bevor er als Spieler zwar „Gude!“ sagt, doch Darmstadt danach nie mehr verlassen wird. Hier ist er angekommen, ein Heiner geworden.

Und auch heute noch ist er dem Fußball treu und den Lilien stets eng verbunden geblieben. Und wer glaubt, er hätte mit 37 Jahren mit dem Kicken aufgehört, der kennt Richie Haša nicht. Der hängte erstmal noch fünf aktive Jahre als Spielertrainer beim FC Arheilgen dran. Danach übernahm er die U19 der Lilien, die er von 2012 bis 2016 coachte. Seit zwei Jahren trainiert er nun Viktoria Griesheim. Wir wünschen auf dem Trainerweg jedenfalls weiterhin nur das Beste!

Und woher kam jetzt eigentlich der „Oster-Haša“? Auch hier kommt die Anekdote von einer Begegnung mit den Sportfreunden aus Siegen. Ostern 2003 spielen sie am Böllenfalltor gegen die Lilien, die mittlerweile von Zivo Juskic trainiert werden. Die 98er und Haša erwischen einen Sahnetag und gewinnen mit 4:2 und als Haša trifft, kommen ungefähr 40 Leute gleichzeitig auf den naheliegendsten aller Witze. Und ab dem Tag war der „Riitschieee“ plötzlich nur noch der „Oster-Haša“.

Schönen Geburtstag und frohe Ostern, Richie! Bleib gesund und pass auf dich auf!

Fotos: Vereinsarchiv