Alles Gude, Matías Esteban „Che“ Cenci!

¡FELIZ CUMPLEAÑOS, MATÍAS „CHE“ CENCI!

Heute gratulieren wir unserem legendären argentinischen Sturmtank Matías Esteban Cenci, der in Darmstadt immer nur „Che“ gerufen wurde und dieses Jahr seinen 43. Geburtstag feiert. Alles Gude, mi buen Amigo!

Am 12. Februar 1978 kam Che in Quilmes zur Welt, der Brauereistadt etwas außerhalb von Buenos Aires. Bei „El Cervecero“ wie der Quilmes Atlético Club auch genannt wird, spielt er sich durch alle Jugendteams des Vereins bis in die erste Mannschaft. Der Club hat übrigens einige Dinge mit den Lilien gemeinsam. Neben den blau-weißen Vereinsfarben holten beide Vereine im Jahr von Che’s Geburt (1978) ihre größten Vereinserfolge: Der SVD mit den Feierabendprofis den Aufstieg in die Bundesliga, Quilmes wurde das einzige Mal in ihrer langen Geschichte Argentinischer Meister. Ansonsten erlebt der Verein auch viele Schattenseiten und Abstiege, kann sich jedoch stets auf seine treue Hinchada verlassen.

1998 wechselte Cenci zu Atlético Madrid, die sich die Hälfte an den Transferrechten für 1,3 Millionen Dollar gesichert hatten. Dort spielte er in der 2. Mannschaft, ehe er 2001 erstmals nach Deutschland zum FC. St Pauli wechselte. Für die Hamburger machte er 13 Spiele in der Bundesliga und ein Tor, hatte allerdings auch mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Über den Umweg in die Schweiz zum FC Luzern, landete Che 2004 erstmals am Böllenfalltor, wo er fortan in der Regionalliga Süd als Stammspieler auf Torejagd ging. Der von den Lilienfans für seinen unermüdlichen Einsatz und seine offene, lockere Art gefeierte Angreifer erzielte 18 Treffer in 61 Spielen. Unter Trainer Labbadia kam er zu wichtigen und sehenswerten Treffern – wie seinem Traum-Fallrückzieher gegen TuS Koblenz 2005, der sogar in die Auswahl zum „Tor des Monats“ kam. Nach zwei Spielzeiten verabschiedete sich Che dann 2006 genauso wie der Trainer und weite Teile der Mannschaft mit einem 6:0-Schützenfest gegen die von Gino Lettieri trainierte SpVgg Bayreuth vom Böllenfalltor. Der wurde im Übrigen danach als neuer Trainer und viele Bayreuther Spieler als die ersten Neuzugänge präsentiert. Eine Taktik, die bekanntlich nicht aufgehen sollte…

Che zog es weiter, allerdings nicht weit weg. Zunächst wechselte er zum SV Wehen und ballerte diesen mit 14 Toren in die 2. Bundesliga. Er blieb allerdings in der Regionalliga Süd und schaffte das gleiche Kunststück mit dem FSV Frankfurt im Folgejahr, bei dem er wieder mit 17 Treffern äußerst erfolgreich war. In Bornheim erlebte Che wohl neben den Jahren am Böllenfalltor seine erfolgreichste Zeit. Nach dem Aufstieg mit dem FSV kam er auf 48 Zweitliga-Einsätze und 12 Tore in zwei Spielzeiten. Doch als Kosta Runjaic ihn 2010 nochmal aus Darmstadt anrief, da kam Che zurück ans Böllenfalltor und haute sich mit 32 Jahren nochmal richtig für die Lilien rein: Gegen die kleinen Löwen schießt er ein Tor und legt eins auf. Bei der Zweiten von Karlsruhe schießt er den wichtigen Siegtreffer und im Derby legt er Yannick Stark mustergültig auf, sodass die Lilienfans einen 2:1-Sieg feiern können. Die 98er nehmen in dieser Hinrunde Anlauf zum späteren, unglaublich wichtigen Aufstieg in die 3. Liga.

Doch Che sagt im Winter tränenreich „¡Adiós!“. Es zieht ihn nach den langen Jahren zurück in seine Heimat Argentinien. Gerade dieses letzte halbe Jahr in Darmstadt hatten er und die Fans nochmal so sehr gemeinsam genossen. Die „CHE“-Rufe am Bölle waren legendär und unser heutiger Fanbeauftrager Erik hatte sogar immer eine Che-Guevara-Fahne dabei, die am A-Block hing, um zusätzliche Motivation zu geben. Cenci feierte das total und als die Fahne einmal vergessen wurde, brachte er sie Erik nach dem Spiel sogar mal hinterher. Umso emotionaler der Abschiedsmoment, als die Fahne ihm nun als Geschenk überreicht wurde und mit nach Argentinien flog. Und an dieser gegenseitigen Sympathie war niemals irgendetwas aufgesetzt. Che hatte zu vielen Fans einen guten und engen Draht und zu manchen diesen auch bis heute nicht verloren. Als er am 27.11.2010 das letzte Mal im Lilientrikot auflief, eine Vorlage zum 1:0-Sieg gegen Großaspach lieferte und sich anschließend gefühlt bei allen im Stadion persönlich verabschiedete, da traten auch den härtesten Heinern ein paar Tränen in die Augen.

Umso größer war die Freude als der Aufstieg gelungen war und Che extra aus Argentinien für die Feierlichkeiten nach Darmstadt kam, um dort am 26.05.2011 gegen Memmingen den Triumph zu feiern, an dem auch er seinen Anteil gehabt hatte. Dabei wanderte von seinen Händen die Meistertrophäe auch mal in den Hände der Fans.

Nach seinem Karriereende widmete sich Che seiner zweiten, großen Leidenschaft, der Musik, hingebungsvoll, und spielt heute noch in der Band „L1000B“ (https://www.youtube.com/watch?v=FZMfGbSxZAY). Wie gerne denken wir an argentinische Abende in der Lilienschänke, Diskussionen über Fußball und Musik und eine klare, politische Kante. Auf dem Banner zu seinem Abschied schrieben die Allesfahrer „Mi buen Amigo“ und das wird er in Darmstadt auch immer bleiben.

Alles Gude & Hasta luego, Che!

Fotos: Vereinsarchiv