ALLES GUDE, BRUNO LABBADIA!
Wir gratulieren dem wohl bundesweit prominentesten Fußballer, den der SV 98 jemals hervorgebracht hat, zum 55. Geburtstag. Es gibt so viele Geschichten rund um und mit Bruno, dass es wohl unmöglich ist, ihm eine ausführliche Hommage zum Geburtstag zu widmen. Allein die Liste seiner vielen Stationen im deutschen Fußball als Spieler und als Trainer ist atemberaubend lang. Nicht umsonst ist er Rekordhalter in Bezug auf die Anzahl der Bundesligaklubs, bei denen er als Spieler und als Trainer engagiert war.
Doch die Heiner erinnern sich bei allen Toren, Trophäen und Pokalen stets gern an die Anfänge für den jungen Bub aus Schneppenhausen. Auf Labbadia angesprochen, wird man in Darmstadt stets Sätze wie „Gesche den Bruno hab isch aach frieher mol gekickt…“ oder „Mit dem sein Bruder wor isch ja uff de Schul!“ hören. Bei acht Geschwistern ist es wohl kein Wunder, dass so viele Darmstädter mit einem der Labbadias die Schulbank drückten.
Die Familie kommt 1956 aus dem italienischen Lenova nach Darmstadt bzw. Schneppenhausen, um im zerstörten Nachkriegsdeutschland Fuß zu fassen. Zehn Jahre darauf kommt Bruno zur Welt und wächst in einfachen Verhältnissen auf einem Bauernhof in Schneppenhausen auf. Sein großes fußballerisches Talent wird ab 1972 beim FSV Schneppenhausen gefördert, mit dem Umzug der Familie ab 1977 beim SV Weitstadt weiter geformt und schließlich ab 1983 bei den Lilien veredelt. Dort kommt Labbadia schnell zu Einsätzen und Toren in der 2. Liga. Er stellt unter Beweis, was für ein Ausnahmespieler er ist und trifft mit seinen jungen Jahren bis 1987 43-mal in 105 Partien mit der Lilie auf der Brust. Da der Aufstieg mit den 98ern in dieser Zeit leider nicht gelingt, der Verein aber finanziell schwer angeschlagen ist, wechselt der junge Bruno anschließend für rund 600.000 DM zum Hamburger SV in die Bundesliga und beginnt dort seinen Sturmlauf durch die Bundesliga, der erst 2003 als Spieler enden sollte. Am Ende standen in den beiden deutschen Profiligen wahnsinnige 621 Spiele und 241 Tore.
Quasi ohne Pause beginnt sofort seine Trainer-Karriere. Und auch die natürlich in seiner Heimat, beim SV 98. Dieser ist nämlich 02/03 wieder mal in einer tiefen Krise und Labbadia übernimmt seinen Jugendverein als erste Trainerstation in der Oberliga Hessen. Es gelingt der direkte Wiederaufstieg, der zu viel Euphorie rund um die Lilien und Labbadia führt. Das gemeinsame Ziel soll die 2. Bundesliga sein, doch als dieser Erfolg nicht zu erreichen ist und sich Labbadia mit der damaligen Vereinsführung überwirft, zieht es ihn wieder raus in die weite Welt der Bundesliga. Über Fürth nach Leverkusen, Hamburg, Stuttgart, Wolfsburg und Berlin. Bruno ist mittlerweile nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer eine echte Größe im deutschen Fußball. Für beide Karrieren stand die Wiege stets in Darmstadt.
Von hier aus wünschen wir Bruno nur das Beste zum halbrunden Geburtstag und alles Gude und Gesundheit für die Zukunft!
Fotos: Vereinsarchiv, imago