#SVDSGD | Harte Kost am Bölle

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Dimitrios Grammozis und die Lilien-Spieler hatten nach der Osnabrück-Klatsche ja ein unerklärlich schlechtes Spiel eingeräumt und Wiedergutmachung angekündigt. Dafür schien zunächst auch alles gerichtet: Die Sonne schien bei sommerlichen Temperaturen, die Fans auf der Gegengeraden hatten eine aufwändige Choreo vorbereitet, mit der sie sich und die Gegengerade zurückmeldeten.

Die Lilien-Elf, die personell unverändert antrat, wirkte auch recht motiviert, aber irgendwie kam dann doch nicht viel. Die 98er beschränkten sich fast ausschließlich auf die Defensive. Ein paar Halbchancen gab es durch einigermaßen schnelle Konter, aber zu richtig gefährlichen Torabschlüssen kam es nicht. Zumindest nicht auf Darmstädter Seite, Dresden wirkte deutlich aktiver und zielstrebiger. Zwar stand die Abwehr lange Zeit tatsächlich gut, sodass Dresden zunächst nur durch Distanzschüsse zu Chancen kam, aber bald waren ein gut aufgelegter Florian Stritzel im Tor und mangelnde Präzision der Dresdener nötig, um das 0:0 zu halten.

So mancher Fan hoffte in der Pause noch auf Besserung. Ist ja irgendwie verständlich, dass man nach so einer Niederlage nicht sofort wieder ein Gegentor kassieren will, sondern froh ist, erstmal die Null zu halten. Doch in der zweiten Halbzeit passierte auch nicht viel mehr, gefühlt gab es insgesamt sogar noch weniger Torraumszenen, doch die Dresdener Chancen wurden etwas zwingender. Die Sachsen erzielten sogar ein Abseitstor, das zurecht nicht gegeben wurde. Beim Pfostenschuss von Jeremejeff hatten die Lilien doppelt Glück: Zunächst ist ein Pfostenschuss immer glücklich – zumindest einer des Gegners – und dann kam der Abpraller auch noch direkt zu Flo Stritzel, der sofort reagierte und den Ball festhielt, anstatt zu den Dresdener Spielern.

Dimitrios Grammozis wartete mit den Einwechslungen bis zur Schlussviertelstunde – und als Tobi Kempe dann kam, gab es keine Standards mehr, die er gefährlich hätte ausführen können. Dementsprechend konnten er und die noch später eingewechselten Johannes Wurtz und Fabian Schnellhardt auch nichts mehr bewirken. So blieb es beim nicht nur angesichts von 30% Ballbesitz für die 98er glücklichen Unentschieden – und bei einigen ratlos zurückbleibenden Fans. Der Trainer hingegen schien mit dem Spiel und vor allem dem Ergebnis durchaus zufrieden zu sein.

Was heißt das nun für die nächsten Spiele in Sandhausen und gegen Nürnberg? Tja, das werden wir sehen. Zu hoffen ist wenigstens, dass einige Offensivspieler nach überstandenen Verletzungen das Spiel beleben könnten.

Als die meisten Heim-Fans schon die Tribünen verlassen hatten, kam es im Gästeblock bzw. auf der diesen begrenzenden Mauer noch zu einem schlimmen Zwischenfall. Ein Dresdener Fan stürzte von jener Mauer und musste schwer verletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht werden. So einen Einstand hat sich sicherlich niemand gewünscht für den erstmals geöffneten neuen Stehplatzbereich des Bölle. Wir wünschen auch von dieser Stelle dem Fan alles erdenklich Gute!

Autorin: Iris Gönsch
Fotos: Claus Krentscher

1 Kommentar

  1. Liebe Iris Gönsch,
    danke für Ihre treffliche Spielanalyse. Wie sicher viele Fans hoffe ich auf Besserung gegen Sandhausen. Mehr Ballsicherheit, Mut, Biss in den Zweikämpfen, frühes Pressing und mal wieder ansehnliche und schnelle Konter über die Aussenpositionen. Gerne dürfen die alten „Darmstädter Tugenden“ wieder ausgepackt werden gegen Sandhausen. Ich hoffe sehr, dass verdiente Spieler wie Tobi Kempe nun wieder von Anfang an ran dürfen und Trainer Grammozis etwas für die Belebung in unserer Offensive tut. Wäre sehr schade, wenn Tobi sich einen anderen Verein suchen würde….
    Mit blau-weißen Lilien-Grüßen aus dem Odenwald
    Stefan Ohrt

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