#SVDKSV | GGude!!!

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Heiß war’s (Wetter…)! Eng war’s (Puh, müssen wir drüber reden…)! Steil war’s (Mega dicht am Spielfeld…)! Geil war’s (Heimsieg!!!)! Reicht als Nachbericht, oder?

Naja, der Nico meint ja immer, ich würde zu viele Worte machen… Aber so ganz kommt Ihr mir dann doch nicht davon…


Es ist angerichtet zum Heimstart

Gut, dass das etwas wärmer sein kann im August, da kann man jetzt mal von ausgehen. Ist auch überraschend, dass die Leute dann auch noch viel trinken wollen, Baustelle, jaja, aber es ist trotz Baustelle nicht so prickelnd, dann 20 Minuten mit Gleichgesinnten in der Schlange zu stehen, während die Sonne donnert…

Es hat sich tatsächlich einiges getan in der Sommerpause. Die Fläche vor der Südtribüne ist aufgeschüttet, man läuft über eine ungewohnt breite Schotterfläche dorthin, wo früher die Kurve begann. Da ist jetzt eingeebnete Mondlandschaft. Links sieht man schon die sich zum Spielfeld senkenden Stufen der neuen Stehplatz-Gegengeraden und geradeaus ziemlich viele Bauzäune. Rechts dann tatsächlich, wenn man in den Umlauf hinter der Gegengerade kommt, tatsächlich ein paar Verpflegungsstände. Die Eingänge zu den Blöcken sind geteert, mit Bauzäunen gesichert und mit großen Bettlaken, auf denen die Blockbezeichnungen stehen, markiert. Ich finde 30 Minuten vor Anpfiff meinen neuen Block G3, nehme den linken der beiden Eingänge und betrete zum ersten Mal mein neues Zuhause. Ja, stabil, in der Tat, fühlt sich ganz gut an unter den Schuhen, nur, es ist schon jetzt so eng wie auf der alten Gegengeraden zum Anpfiff. Da sollen ja noch ein paar Leute kommen. Ich gehe nach links, bleibe oben bei den Sanis stehen, man weiß ja nie…


Victor Pálsson beim Warmmachen – die Leichtigkeit des Seins…

Die Sicht nimmt mir den Atem. Das ist echt nah! Und steil!!! Früher war es ja so, dass jemand, der etwa so groß war, wie ich selbst, mir schon gut die Sicht nehmen konnte, wenn er zwei Stufen unter mir stand. Sieht mir diesmal nicht so problematisch aus, ich finde, man sieht ganz gut. Auch, dass die Gegengerade jetzt tatsächlich gerade ist und keine Biegung hat, stört mich nicht sehr. Die Eckfahnen links und rechts sind beide gut zu sehen.

Es wird tatsächlich immer enger. In G2 geht es noch enger zu. 50 cm haben sie gesagt… Okay, das sind quasi 2 DIN-A4-Blätter nebeneinander, eines im Quer- und eines im Hochformat. Sagen wir es mal so: Es überrascht mich, dass in unserem die Sicherheit doch so liebenden Land die Vorschriften weniger intuitiv zu sein scheinen als gedacht… Es war am Sonntag der erste Versuch, die Gegengerade zu befüllen, aber es ist da sicherlich noch Luft nach – in diesem Fall wohl eher – unten vorhanden. Es wird sicherlich Bemühungen geben, das beim Heimspiel gegen Dresden noch besser zu verteilen. Wie da allerdings noch einige hundert Menschen mehr drauf passen sollen – naja, ich bin gespannt… Schade ist ein bisschen, dass die unteren Reihen nur sporadisch genutzt werden, weil man da auch nicht so arg gut sieht. Es wird noch ein bisschen Zeit dauern, bis sich da alles zurechtruckelt.


Ehrung für Judo-Veteranen-Europameister Theo Keppel mit Präsidiumsmitglied Wolfgang Arnold und Stadionmoderator Colin Mahnke

Zurück zum Sport: Die Nähe ist schon beeindruckend, ich hab ein paarmal das Gefühl gehabt, dass die Gegengerade tatsächlich einen Einfluss auf das Spiel hatte. Marcel Heller wetzt die Linie entlang, die Gegengerade pusht, und er zündet nochmal den Turbo. Marvin Mehlem verheddert sich im Zweikampf, kriegt verbalen Wind und erfummelt sich die Kugel zurück. Schön, wenn das so direkt klappt! Auch die Kieler machen das Spielchen mit. In der 1. Halbzeit ist es Rechtsverteidiger Todorovic, der wie aufgezogen vor der Gegengerade herumsprintet und gefühlt jeden Angriff ankurbelt, in der 2. Halbzeit ist es Linksverteidiger Johannes van den Bergh der nun verstärkt diese Angriffsseite bedient. Ich verstehe schon. Auch die Kieler wollen sich die Gegengerade näher ansehen und richten ihr System darauf aus. Ist zwar nur bedingt erfolgreich, aber wir sehen ganz gut.

Zweimal erfolgreich in dieser Abwehrschlacht sind dann aber doch wir Lilien. Nach 11 Minuten zappelt der Ball erstmals im Netz vor der Süd, als Mehlem unseren sehr präsenten Zugang aus Heidenheim, Tim Skarke, auf die Reise schickt, der sich von keinem Gegner aufhalten lassen will und dem Kieler Torwart Reimann den Ball am Ende durch die Hosenträger spitzelt. Die Gegengerade darf erstmals explodieren – fühlt sich gut an, das Jubeln in der neuen Heimat.


Tim Skarke lässt alle Kieler stehen und bringt die Lilien in Führung

Als dann in der 2. Halbzeit Mathias Honsak eingewechselt wird, dauert es nicht lange, bis die Lilien sich den Ball erobern und zu dritt gegen einen Abwehrspieler auf das Gegner-Gehäuse zulaufen. Kann man anders spielen, muss man aber nicht, wenn man dann doch noch den Elfer rausholt und die Kugel dann auch noch selbst versenkt. Geht es gut – alles richtig gemacht. Geht es schief – 98 Liegestütze im nächsten Training. Mindestens.


Serdar Dursun sorgt für das 2:0

Kiel, obwohl optisch haushoch überlegen, fiel nicht mehr viel ein. Bei diesen Temperaturen sicherlich auch brutal, einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen zu müssen, ich hätte nicht tauschen wollen, stehen war schon anstrengend genug. Die roten Nasen, die die Heiner tags darauf alle hatten, kamen jetzt nicht nur vom Alkohol… Hach, war das schön, die erste Siegesfeier vor der Gegengeraden zu zelebrieren…

Über eine Sache hab ich noch nichts gesagt: Alles Gute, Marcel Schuhen! Es ist nicht einfach, als neue Nummer 1 zu einem neuen Verein zu kommen. Torhüter sind besonders verantwortlich für das Nervenkostüm der Fans – und wenn man sich schon eine Zeit lang kennt, weiß man ja auch, wie stark der Adrenalinausstoß sein muss, wenn der Ball zum Schlussmann kommt. Insofern war der Auftritt vom Neuzugang aus Sandhausen beim Spiel in Hamburg schon einmal sehr beruhigend. Sachlich, präsent, gut – das Gefühl auf einem guten Weg! Und sicher war bei ihm die Vorfreude, im ersten Heimspiel mit den Fans die Gegengerade einzuweihen, besonders groß. Hat nicht sollen sein… Holen wir nach, Schuh!

Ersatzmann Florian Stritzel ist schon eine Weile bei den Lilien, hatte vor gut eineinhalb Jahren einen etwas unglücklichen Auftritt in Berlin, aber er ist groß und hat sichtbar einen Schritt nach vorne gemacht. Wie gut und wie groß, das zeigte er uns gestern. Ein Zu-Null-Spiel beim Comeback, top! Gute Strafraumbeherrschung, sicheres Zupacken und weit abschlagen kann er auch… Mit der Fan-Unterstützung wurde er minütlich sicherer, einmal sogar fast zu sehr… Wir wünschen Dir, dass Du uns in der nächsten Zeit weiter so gut zeigst, was in Dir steckt!

Autor: Markus
Fotos: Potato Creations | Claus Krentscher

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