#FCID98 | Stephan Remmler und die Ananas in der Höhle des Hasen

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Nimmt der Drogen, oder wie kommt der jetzt auf den Titel – und was will der???

Nein – und das schreib ich hier nicht nur, weil ich ganz genau weiß, dass Frau Mama den FuFa-Newsletter abonniert hat und regelmäßig meine Texte liest – ich habe nichts mit Drogen am Hut, Marihuana kommt mir nicht in die Tüte und bis auf eine kurze organische Phase hab ich das auch immer brav gelassen. The Drug is football!!!

Aber – nun ja… In meinem Beruf gibt es eben schon eine gewisse Affinität zu Kinder- und Jugendbüchern, und so gehört dieses „Mitte Mai, Du überlegst nicht lange, stehst wieder mit den ersten in der Dauerkarten-Schlange“ und die Frage nach dem fußballerischen Methadon für die knapp zweimonatige Sommerpause doch ebenso dazu wie die feststellende Frage, wer denn da schon wieder an der Uhr gedreht habe, weil eben „alles ein Ende hat“ und nu‘ auch die laufende Saison schon bald wieder um ist.

Es ist nämlich schon wieder Anfang bis Mitte Mai, du begibst dich zum x-ten Mal (am Ende wirst du von inklusive Pokal 36 Pflichtspielen in der laufenden Saison, sofern es gegen Aue nicht ein schwarzes Loch gibt, das dich frisst, 33 gesehen haben) auf den Weg zum Spiel.

Vorletzter Spieltag und du überlegst noch, irgendwo ne Südfrucht aufzutreiben und wo du goldene Lebensmittelfarbe her bekommst, denn – ein Graus für jeden echten Heiner (sind ja ausgewiesene Brummelköbb) – es geht um nix mehr bis noch weniger! Oder um ALLES, WORÜBER VERDAMMT MECKERT MERR DANN DA JETZT aber egal – ab ans Bölle, rein in den 9er, TOP-Besatzung, Hueddi, Steffi, Omma, AL, die letzte Order, die Gazelle, „die Tochter“, der Beamte und du – gab es so noch nie, und ob sich das Kind das nochmal antut, oder Andi sie mit uns fahren lässt, wissen nur die in Athen nicht vorhandenen Sterne…

Doch zurück in den Bus, zur Flasche Wasser, den zwei Sixern Grohe, oder was wer wann auch immer da so konsu… – äh – zu sich genommen hat… Nach etwas über so um die vier Stunden seid ihr da. Aussteigen, nicht ohne einen Zwischenfall, der geklärt ist und so hoffentlich nie wieder vorkommt, den anderen „Hallo“ und „Gude“ sagen, die eine und den anderen kurz knuddeln, dir die heutige Choreo nicht nur per Zettel erklären lassen und schmunzeln – immer wieder geile Ideen der verantwortlichen Leute. Platz suchen, Banner nochmal umhängen und neuen Platz einnehmen, da bleiben…

Los geht’s. Ich schrieb irgendwo was von „ob der Klassenerhalt drei Spieltage vor Schluss nicht vielleicht zu früh kam“ oder so oder ähnlich. Nun, ganz ehrlich, das Spiel am Sonntag könnte man auch in Erinnerung an die Choreo, den gezeigten Ananas-Pokal und das „DA IST DAS DING“-Spruchband unter „passiert“ und war klar abhaken, aber eben auch ein Stück weit von „Schande“ und „so darf man sich nicht präsentieren“ einordnen. Wahrheiten liegen vermutlich wie immer in jedem Körnchen Perspektive ebenso wie im Auge des Betrachters und vermutlich käme – wenn ich jetzt Alice wäre – der Hase vorbei, würde was von „keine Zeit“ erzählen und mich daran erinnern, dass Fragen, wie ich sie mir stelle, und Ängste eines Fans, ob sich der ein oder andere angesichts der frühen Rettung vielleicht zu sicher fühlt und glaubt, die nächste Saison könnte ein Selbstläufer werden, von der sportlichen Leitung des Vereins beantwortet werden und zu deren Geschäft gehören.

Am Sonntag jedenfalls war das noch in Köln glänzende (Katzen-)Gold nicht ganz so funkelnd und der letzte Besteller dementsprechend sauer, weil „ich fahr verdammt zum fünften Mal hierher, weil dieser Drecksverein uns seit Jahren begleitet und muss mir jedes Mal den Mist antun“ oder eben nur die nicht vorhandenen Sterne der Audis glänzten. Zeit also, mal andere Dinge auszupacken und sich bewusst zu werden, das man zwar sauer und trotzdem auch irgendwie entspannt heimfahren wird und auch nächstes Jahr wieder so ziemlich bis überall hin dabei sein wird denn:

So wie es ist,
und so wie du bist,
bin ich (sind wir) immer wieder für dich da
ich (wir) lass(en) dich nie mehr alleine,
das ist dir hoffentlich klar.

Autor: Wuschel

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