#D98SVS | Grundsolide

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Weiter geht es also nach der Länderspielpause, in der sich unsere 98er zwei Wochen lang tatsächlich auf dem 2. Tabellenplatz „ausruhen“ durften. Und mit Sandhausen kommt der Vorletzte ans Böllenfalltor, was ja seit vier Heimspielen saisonübergreifend nur Siege gesehen hat und wieder zur Festung geworden ist. „Da ist doch ein Sieg Pflicht!“ höre und lese ich in diversen Sozialen Netzwerken. Aber mir geht das zu schnell. „Maggus, mussde dann als de Bremser mache?“ Ganz ehrlich: Mir steckt die letzte Saison noch sowas von in den Knochen, dass ich einfach keine „Pflichtsiege“ einplanen kann und will. Wer aus letzter Saison nicht gelernt hat, dass es in dieser Liga in jedem Spiel um Einstellung, Einsatz, Ehrgeiz, Spielglück und Tagesform ankommt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Gesundes Selbstbewusstsein – gerne! Aber jeder vermeintliche Spannungsabfall lässt mich zurückdenken und -fürchten an die entsprechende Phase letzte Saison, als plötzlich nichts mehr zusammenlief – geht es Euch wenigstens auch ein kleines bisschen so oder bin ich halt doch „de Bremser“?

Der grundsolide Liga-No-Name

Sandhausen hat seit Jahren im Vergleich zu den anderen Zweitligisten kaum einen „Namen“, kaum „Fans“, kaum „Medieninteresse“ – aber arbeitet dafür grundsolide. Seit 2012, dem ersten und einzigen Aufstieg in die Zweitklassigkeit, ist das Team vom Hardtwald ununterbrochen in der 2. Bundesliga vertreten und geht somit in seine siebte Spielzeit nacheinander. Gut, in der 1. Saison profitierte man massiv vom Lizenzentzug für Duisburg – und da die Relegation schon gespielt war, blieb man ohne Anstrengung als eigentlich abgeschlagener 17. „drin“. In den Folgejahren landeten die Schwarz-Weißen immer zwischen Platz 10 und 13. Das ist unter diesen Voraussetzungen eine Riesen-Leistung, wenn man überlegt, wer alles in den vergangenen Spielzeiten dahinter gelandet ist…

Entwicklung und Perspektive im Schatten der „Großen“

Wie kommt diese Leistung zustande, fragt man sich? Simple Antwort: Aus wenig viel machen – und die „Großen“ ärgern. Insofern haben die Sandhäuser durchaus Gemeinsamkeiten mit dem „Darmstädter Modell“… Sandhausen besticht seit Jahren durch gute Transfers und der Entwicklung von Spielern – unter anderem hat dort Ex-Lilie Gerhard Kleppinger seine Finger mit im Spiel. Es gibt einen Kernstamm, der seit Jahren schon dort spielt und eine gewisse Stabilität hat. Mit Tim Kister, Leart Paqarada, Denis Linsmayer, Stefan Kulovits und Andrew Wooten sind fünf Spieler schon seit mindestens vier Jahren dabei und wissen, um was es geht. Trotz der Fluktuation sind in Sandhausen immer hungrige Jungs. Leute wie Fabian Schleusener (KSC) und Kevin Behrens (Saarbrücken) haben in ihren unterklassigen Vereinen letztes Jahr gute Leistungen gezeigt und sind heiß darauf, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Bis auf Stürmer Richard Sukuta-Pasu (letzte Saison 6 Tore, jetzt Duisburg) ist die Stammtruppe von letztem Jahr beisammen geblieben.

Hartes Auftaktprogramm

Klar, der Saisonstart mit nur einem Tor und einem Punkt in den Ligaspielen lässt den „Druck“ eher auf Seite des SVS, allerdings waren die Auswärtsniederlagen in Fürth (1:3) und Bochum (0:1) jeweils unglücklich und die Heimaufgaben gegen den HSV (0:3) und Berlin (0:0) ziemliche „Bretter“. Aber: Unsere Lilien haben nichts zu verschenken und für uns geht es um die Veredelung des Saisonstarts. Und den Beweis dafür, dass auch wir es wieder mit grundsolider Arbeit verstehen, in dieser Liga eine gute Rolle zu spielen. Mal sehen, ob wir in näherer Zukunft mal sieben Saisons 2. Bundesliga am Stück schaffen…

Nächster Schritt dafür dann am Samstag… – seid Ihr DAbei?

Autor: Markus Sotirianos

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