#D98MSV | Wie in alten Zeiten

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Jaja, ich weiß, Rückhol-Aktionen werden immer mal gefeiert und immer mal kritisch gesehen. Gerade bei unserem Traditions-Verein, wo der nostalgische Blick zurück immer ein bisschen mitschwingt. Kann sich ja jeder selbst überlegen, welche altbekannte Neuverpflichtung man selbst schon auf welche Weise bewertet hat. Am späten Freitag Abend dürfte es allerdings kaum zwei Meinungen gegeben haben: Da spielte Marcel Heller zum ersten Mal nach gut einem Jahr wieder am Bölle – und rannte allen davon, wie in alten Zeiten.

Aber neben seiner starken Leistung, etwa, als er vor der Flanke zum 3:0 auf einen anderen Rückkehrer, nämlich Tobias Kempe, seinem Gegenspieler Kevin Wolze einen Knoten in die Beine spielte, fand ich vor allem eines beeindruckend: Mit ihm wirkte am Freitag die gesamte Mannschaft sicherer, jeder machte einen guten Job, vielleicht auch, weil das Team weiß, dass es über eine weitere unangenehme Waffe für den Gegner verfügt. Die Rädchen beginnen wieder zu greifen – wie in alten Zeiten.

Dabei war es über weite Strecken des Spiels ein „Armdrücken auf Augenhöhe“, Duisburg war zu Beginn gut und kam auch zu Chancen, doch nach und nach begann das Spiel in Richtung der Lilien zu kippen. Zweimal Alu, ein vermeintlich wegen Abseits nicht gegebenes Tor, in der zweiten Halbzeit bis auf Fernschüsse kaum Gefahr für das Lilientor. Steter Tropfen höhlte den Stein, die Lilien blieben geduldig und belohnten sich am Ende. Zwei lange Bälle (Sulu und Jones – selten-geiler 60-m-Diagonalflug) und ein starkes Zusammenspiel von Dursun und Heller brachten uns beruhigend in Front, das dritte Tor war dann das i-Tüpfelchen, wenn auch wegen Gartners Verletzung nur noch gegen zehn Zebras. Die defensive Stabilität als Basis – und zum dritten Mal im vierten Pflichtspiel der Saison die „Null“ am Ende: Ich bin versucht auch hier zu sagen: Wie in alten Zeiten.

Nun ist es Ende August und wir wissen alle aus letzter Saison, was es bedeutet, nach ein paar Spielen schon soundsoviele Punkte zu haben, nämlich gerade mal goarnix. Aber was man hat, das hat man. Was diese sechs Punkte auf der Habenseite geben könnten, ist Ruhe und positive Leistungsbereitschaft. Nicht in jedes Spiel reingehen zu müssen und auf Teufel-komm-raus einen Sieg zu brauchen. Klar im Kopf bleiben, einfach fleißig weiterarbeiten und die gute, alte Hamstermethode auspacken, damit haben wir in Darmstadt nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Ich sage ja: Wie in alten Zeiten…

Und warum DAS das Titelbild unseres Nachberichtes ist, kann sich jeder selbst denken. Der SV 98 ist einfach ein toller Verein. Und damit ist’s jetzt auch gut damit.

Autor: Markus Sotirianos

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