Spielbericht SV Darmstadt 98 – 1. FC Kaiserslautern | We fight together, boys in blue!

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Während des Spiels am vorigen Mittwoch wurde dieses Motto auf den Tribünen ziemlich gut rübergebracht, und auch auf dem Spielfeld schien es zuerst eine ansprechende Partie zu werden. Doch bevor ich zu diesem Spiel komme, hier vorerst ein paar Worte zum zuerst angesetztem Match gegen Kaiserslautern, welches bekannter Weise nach der ersten Hälfte nicht mehr angepfiffen wurde.

Rückblick auf „Spiel A“

Am 24. Januar, diesem eiskalten Mittwochabend, war das Bölle ausverkauft, und dementsprechend gut war auch die Stimmung. Die komplette erste (und letzte) Halbzeit wurde durch Gesänge wie „Wir singen XXX-Kaiserslautern“ & „Ein bisschen weiß ein bisschen rot…“ sowie Klassikern wie dem Wechselgesang der Südkurve und Gegengerade untermauert. Ich war einfach nur glücklich, wieder im Stadion stehen zu können, auch wenn ich durch die Eiseskälte fast an der Südtribüne festgefroren wäre. Ich, sowie die umstehenden Fans neben mir, sahen, nach der mit 60% Ballbesitz dominierten Halbzeit, mit Zuversicht auf die zweite Hälfte, selbst wenn wir vorerst torlos dastanden. Da ahnten wir natürlich noch nicht, dass es zu dieser Halbzeit nicht kommen würde. Nach und nach machte sich die Ungeduld breit, doch als ich Sanitäter in den Tunnel laufen sah, wurde diese sofort von einer großen Sorge um die eigenen Spieler verdrängt. Durch die Medien drangen dann die Informationen über die genaueren Geschehnisse zu den Tribünen, denn mit der Info „medizinischer Notfall im Tunnelbereich“ konnte man vorerst noch nicht soviel anfangen.

Und dann kam auch schon die Durchsage, das Spiel werde nicht mehr angepfiffen. Die Kaiserslautern-Fans sangen für ihren Coach „You’ll never walk alone“,  wo wir gleich mit einstimmten, sodass das Stadion am Böllenfalltor in einem blau-rotem Schalmeer mit unglaublicher Geräuschkulisse erstrahlte. Ein sehr berührender Moment.

Das Wiederholungsspiel

Doch nun hab ich es genug heraus gezögert, kommen wir zum Spiel am vergangenen Mittwochabend. Der Verein verzichtete darauf, erneut Eintrittsgeld zu fordern, doch die Fanszene bat, in Absprache mit dem Verein, für freiwillige Eintrittsspenden. Das Geld soll der Jugendarbeit des Vereins zu Gute kommen. Eine gute Aktion, wie ich finde, bei der starke 8.817,98 € zusammenkamen (Quelle: http://block1898.de/?p=1220).

In der ersten Halbzeit lief es, wie von beiden Trainern in der späteren PK beschrieben, für beide Mannschaften relativ gut. Die Heiner konnten große Chancen herausarbeiten, jedoch ohne Ergebnis. Besonders oft fielen mir in der Nähe des Tores die Neuen – Jones und Ji – auf, die eine Vielzahl der Chancen kreierten. Doch leider kam uns Kaiserslautern in der 17. Minute durch ein Tor von  Brandon Borrello zuvor. Nach diesem Treffer, der leider im falschen Tor landete, ließen sich die Lilien nicht groß beirren und und gaben weiter Vollgas. Die Blau-Weißen landeten mehrmals mitsamt Ball im Elfmeterraum der „Roten Teufel“, jedoch schaffte der Ball es nicht ins Eckige. Gerade die Chance von Sobiech hätte eigentlich im Tor landen müssen. Vor der Halbzeitpause bekam Tobi Kempe noch eine gelbe Karte, doch sonst passierte auf unserer Seite nichts mehr.

Nach der Pause blieb Bregerie wegen Muskelproblemen und großer Verletzungsgefahr in der Kabine, Kamavuaka übernahm seine Position. Die Blau-Weißen knüpften dort an, wo sie vor der Unterbrechung aufgehört hatten und so machte sich in mir der Optimismus breit, an diesem Tag doch noch Punkte feiern zu können. In der 57. Minute wurde dann ein weiterer Hoffnungsschimmer durch die Einwechslung von Felix Platte ins Spiel gebracht. Keine fünf Minuten später wurde diese Hoffnung jedoch schon wieder begraben, denn Phillip Mwene brachte ein zweites Tor für die Teufel zustande. 7 Minuten herrschte von unserer Seite dann erst mal Ruhe, aber diese wurde durch einen Freistoß von Guwara, der knapp am Tor vorbeiflog unterbrochen. Ab diesem Zeitpunkt gewann Darmstadt wieder Mut und arbeitete sich in den letzten Minuten noch einige Chancen raus. In der 91. Minute geschah es dann auch endlich, wenn auch viel zu spät: Felix Platte versenkte den Ball in der Ecke des Tores. In den letzten Minuten gaben wir nochmal alles, jedoch kam der Treffer einfach zu spät, als dass wir noch was hätten reißen können.

Es geht nur gemeinsam

Am Ende des Berichtes will ich noch schnell Trainer Dirk Schuster aus der nachfolgenden Pressekonferenz zitieren: „Nur gemeinsam können wir diese schwierige, auch unangenehme Situation meistern und auch lösen.“ Diesen Satz möchte ich uns allen für das Spiel gegen Heidenheim, sowie jedes weitere Spiel mit auf den Weg geben, da es, wie ich finde, unsere Situation ganz gut zusammenfasst, und wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen sollten, wie wichtig Zusammenhalt in unserer Situation ist.

Autorin: Lena Knötzele