Das letzte Spiel gegen Bielefeld fand am 19.05.2014 statt. Was bei diesem Spiel und in der Folgezeit passierte, wurde schon oft mit dem Wort „Wahnsinn“ beschrieben. Doch jetzt treffen sich am Sonntag beide Mannschaften in der 2. Liga wieder, obwohl es zu dieser ersten Begegnung nach 2014 eigentlich schon am 07.02.2017 im DFB-Pokal hätte kommen müssen…
An diesem Tag spielte Astoria Walldorf in der 3. Pokalrunde gegen die Arminia, weil die Lilien nach einer schwachen Leistung in der 2. Runde an Walldorf gescheitert waren. Was dann bei den Lilien folgte, war eine beispiellose Negativserie, deren Wiederholung sich niemand am Böllenfalltor wünscht.
Aber der aktuelle Kader der Lilien und die selbstkritischen Stimmen nach dem Bochum-Spiel sprechen dagegen. Jedem ist klar, dass man eine Führung nicht verwalten kann. Für unseren Captain Sulu war es sogar die schlechteste Halbzeit, die er erleben konnte. Das sagt viel aus, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Niederlage bereits Sulus 148. Spiel für die 98er war.
Aber Sandro Sirigu gibt mit seinem Zitat schon die richtige Marschroute vor: „Jetzt müssen wir gegen Bielfeld alles raushauen, dann holen wir uns die Punkte zurück.“ Wie es geht hat auch er beim eingangs genannten Relegationsrückspiel im Jahr 2014 bewiesen.
Am Sonntag liegt dieses aber bereits 1217 Tage zurück und seitdem ist auch durch den kleinen Darmbach viel Wasser in die Kanalisation geflossen – es ist zwar kein neues Stadion gebaut worden, aber am Bölle hat sich doch so einiges getan: Rasenheizung, neue Trainingsplätze, Stahlrohrtribünen, LED-Videowand und die Hawk-Eye-Kameras wurden gebaut, bzw. installiert. Letztere kamen übrigens am 15.08.2015 beim Spiel gegen Hannover 96 im Merck-Stadion am Böllenfalltor erstmals in der deutschen Bundesliga zum Einsatz.
Apropos Premiere – das Freistoß-Spray kam ebenfalls bei einer Partie mit Lilienbeteiligung zu seiner ersten Verwendung im deutschen Profifußball. Es war am 17.10.2014 im Auswärtsspiel beim VfL Bochum (nach Foul von Sulu).
Womit wir beim Stichwort Bochum auch wieder beim vergangenen Spiel angelangt wären…
Aber der Blick soll ja nach vorne gerichtet sein. Was am Sonntag zählt, sind keine vergangenen Erfolge und Regelpremieren, sondern das 100 prozentige Abrufen der vorhandenen Leistung. Wenn die Spieler ihre Selbstkritik positiv umsetzen, hieße das „einen Schritt mehr machen“, es „nicht schleifen lassen“ und „nicht hoffen, dass nichts passiert“. Das Gute ist, dass es nach der letzten Halbzeit eigentlich nur zu einem „Leistungsaufschwung“ kommen kann!
Zum Abschluss noch eine lustige Anekdote zum kommenden Gegner, bzw. zu einem Fanartikel der Arminia, der stolze 23 kg wiegt und 179,-€ kostet. Es handelt sich hierbei um einen Gullydeckel, der von einer Bielefelder Garten- und Landschaftsbaugesellschaft hergestellt wird. Das Teil ist aber tatsächlich ein offizielles Lizenz Produkt, welches für die Neue Westfälische Zeitung zu den bizarrsten Fan-Artikel von Arminia Bielfeld gehört – DA kann man nur zustimmen!
Autor: Stephan Kohle