Vorbericht SV98 – FC Bayern München

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Ich muss es ja zugeben. Als Kind und auch noch einige Jahre danach habe ich den Bayern die Daumen gedrückt. Ein „Laster aus der Kindheit“, das einfach nicht weg gehen wollte. Dennoch bin ich von Kindesbeinen an zu den Lilien gegangen. Nach jedem Wochenende wurde ich belächelt und gefragt: „Warum gehst du denn zum SVD, wenn du Sympathien für die Bayern hast?“. Damals hatte ich stets die gleiche Antwort parat: „Wenn ich vom Lilienspiel nach Hause komme, habe ich wenigstens abends in der Sportschau eine Mannschaft, der ich die Daumen drücke, die ich gewinnen sehe…“.

Die Zeiten haben sich geändert. Ganz gewaltig sogar. Am kommenden Wochenende sind Pep Guardiola und seine Mannen am Böllenfalltor zu Gast. Und diesmal geht es nicht um die Goldene Ananas, um möglichst viel Geld in die Kassen zu spülen, wie es beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Vereine im Mai 2008 der Fall gewesen war. Damals stand am Ende ein fulminantes 5:11 und eine riesige Sause im Bölle.

Am Samstag geht es um Punkte in der Bundesliga. Das letzte Mal war das im Jahr 1982 der Fall, damals gewannen die Bayern ihr Heimspiel gegen die Lilien mit 4:1, nachdem bereits das Hinspiel am 2. Spieltag der Bundesligasaison 81/82 am Bölle mit 1:2 aus Sicht der Lilien verloren ging.

In der bisherigen Saison schlugen sich die Bayern aus München nicht immer nur souverän. Trotzdem stehet aus den bisherigen vier Spielen die maximale Punkteausbeute auf der Habenseite und es deutet sich in dieser frühen Phase der Saison mal wieder ein Zweikampf an der Spitze der Tabelle zwischen rot-weiß und schwarz-gelb an. Mit Letzteren bekommen es die Lilien dann bereits acht Tage nach dem Spiel gegen München zu tun. Es stehen also keine leichten Aufgaben (so es diese in der Bundesliga für den SVD überhaupt gibt) an.

Es ist schwer, eine breit angelegte Analyse der bayerischen Spielanlage zu betreiben, zumal die Bereiche, in denen die Lederhosenträger – auf dem Papier – Vorteile haben, schnell aufgezählt sind: Überall. Wenn Lewandowski oder das mit einem Superstar nach dem nächsten besetzte Mittelfeld nicht die Bude vollnageln, müssen Heller und Co erst mal durch die qualitativ besetzte Abwehr durchstoßen – und den Ball am amtierenden Welttorhüter vorbeibringen. Aber wer weiß, wozu diese Mannschaft noch in der Lage ist? In Leverkusen gab es ja auch schon eine Überraschung…

Die Lilien werden wohl einmal mehr auf Kampf, Lust und Aggressivität setzen müssen – dass sie das auch in der Bundeliga beherrschen, haben die Woogskicker schon zur Genüge unter Beweis gestellt. Gespannt sein dürfen die Zuschauer darauf, wie der große FC Bayern und seine erfolgsverwöhnte Millionentruppe mit der Spielweise der Heiner und dem von Hoffenheims Trainer Gisdol so liebevoll als „abartige Atmosphäre“ bezeichneten Bölle-Feeling klarkommen.

Nach einer eher durchwachsenen Leistung im Derby gegen den FC Augsburg wollen die Bayern sich steigern und in Darmstadt nicht wieder eine so durchwachsene Leistung zeigen. Die Rollen dürften also klar verteilt sein, Fakt ist: Ein Punktgewinn für den SVD wäre eine absolute Sensation – zu verlieren haben die Darmstädter jedoch überhaupt nichts. Warum als nicht die nächste Überraschung?

 

Autor: Max

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