Spielbericht vom Auswärtsspiel in Köln: Verschnupft

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Zugegeben, ich hatte schon mehr Spaß beim Schreiben meiner bisherigen Spielberichte. Das mag einerseits natürlich am Auftritt der Lilien liegen, die von den Geißböcken mit 4:1 regelrecht demontiert wurden. Andererseits liegt es aber auch daran, dass ich mir in der Domstadt eine kräftige Grippe eingefangen habe. Die Nase ist zu, die Augen Tränen, der Kopf dröhnt – kurzum, mir geht es damit wohl so wie den meisten 98er-Fans nach dem 1:4; ich fühle mich krank!

Nichts desto trotz war Köln ein absolutes Highlight, lässt man das Spiel einfach einmal außen vor. „Risse“ in Darmstadts Abwehr (kleines, bitteres Wortspiel)… Denn Marcel Risse schnürte ebenso wie sein Kölner Mannschaftskamerad Anthony Modeste einen Doppelpack. Lediglich zweimal keimte bei mir während des Spielverlaufs Hoffnung auf, nämlich bei Gondorfs zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer zum 1:1 und Mitte der 2. Halbzeit, als Vrancic und Sulu nach einer Stunde Spielzeit jeweils Pech mit ihren Aluminiumtreffern hatten. Wäre hier das 2:3 gefallen, wäre ein Punktgewinn trotz schlechten Spiels noch drin gewesen. Aber es hat nicht sollen sein.

Letztendlich war das Drumherum in der Rheinstadt entschädigend. Nach dem Spiel machten meine Freundin Gina und ich Bekanntschaft mit ein paar Kölner Fans, mit denen wir in einem Brauhaus in Köln-Nippes den Abend bei ein paar Kölsch ausklingen ließen. Nett!
Nach diesem spontanen Ausflug verabschiedeten wir uns von den Effzehlern Richtung Kölner Südstadt. Dort fand die „Südstadt-Safari“ statt, vergleichbar mit dem“ Bessunger Frühlingserwachen“. Zig Kneipen luden bei Livemusik zum geselligen Beisammensein ein. Und der ein oder andere Kölner, der uns anhand unserer blau-weißen Schals als Darmstädter identifizierte, spendierte uns zum Trost gar ein Gläschen Kölsch.
Unbestrittenes Highlight jedoch war der alte Mann, der uns ebenfalls aufgrund unserer Schals ansprach, von welchem Verein wir seien. Es stellte sich heraus, dass der weißhaarige Rentner Fan der Fortuna war. Sofort geriet er ins Schwärmen über vergangene Zweitligatage von seiner Fortuna und ließ verlauten, dass er damals das Tor von Wilhelm Huxhorn als einer von wenigen Zeitzeugen im Südstadion vor Ort gesehen habe. Ich war beeindruckt.

Irgendwann zu fortgeschrittener Stunde, die Temperaturen fielen weiter (und ich fing mir wohl genau hier meine Triefnase ein!), zog es uns schläfrig Richtung Hotel. Das 1:4 hing mir trotz der netten Erlebnisse immer noch nach. Ich war verschnupft.

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