Unverhofft kommt oft!

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Unverhofft kommt oft!

DFB-Pokalspiel Darmstadt gegen Hannover. Auf dieses nochmalige Aufeinandertreffen hat der Präsident Hannovers sicher nicht gerade gehofft. Hat er doch bei der Podiumsdiskussion im Justus-Liebig-Haus ganz klar die Privilegien verteilt. Mit seinen arrogant hervorgebrachten Worten, Darmstadt sei das Armenhaus der 1. Bundesliga und somit sowieso chancenlos überhaupt eine Saison zu überstehen.
Natürlich wusste er auch schon, dass Mannschaften wie unsere, ohne grösseren Sponsor, eh wieder absteigen würden und die 1. Bundesliga für solch einen maroden Verein nicht der richtige Platz sei. Seine ganze überhebliche Haltung demonstrierte, dass dies tatsächlich seine Meinung über uns war… und sein blasierter Gesichtsausdruck sprach die gleiche Sprache. Jeder der Teilnehmer konnte seine hellseherischen Anschauungen über uns gut hören, auch ohne „KIND im Ohr“. Er war natürlich total überzeugt fussballerisch das absolute Genie zu sein.
Und nun dies! Er muss sich erneut ins Armenhaus begeben und ich hoffe, dass unsere Mannschaft mit einem Sieg sein Weltbild etwas gerade rückt. Hannover spielt schon lange nicht mehr auf dem Level und kämpft dagegen an, nicht im Mittelmass zu verschwinden. Gerade auch Hannover muss oft um den Klassenerhalt kämpfen. An dieser Stelle möchte ich doch das Zitat “ Hochmut kommt vor dem Fall“ erwähnen, denn hinter vorgehaltener Hand, weiss man, dass er auch in Hannover nicht mehr sehr beliebt ist.
Gegründet wurde Hannover 96 1896, spielte aber zuerst nur Rugby und erst seit 1901 redet man von einem Fussballverein. 1905 wurde die Mannschaft zum ersten Mal Stadtmeister, musste sich aber oft dem Rivalen Eintracht Braunschweig geschlagen geben.
Robert Fuchs wurde 1932 als erster hauptamtlicher Trainer engagiert und durch ihn konnten sie nun überregional auf sich aufmerksam machen.Fritz Deike und Edmund Malecki waren die ersten  96er Spieler im Nationaltrikot.Die erste deutsche Meisterschaft folgte dann in der Saison 1936/37.
Nach dem 2. Weltkrieg musste der Verein neu gegründet werden, doch grössere Erfolge liessen auf sich warten. Noch einmal gelang es unter Helmut Kronsbein den Meistertitel zu gewinnen, aber dann riss die Erfolgsserie und eine Eingliederung in die 1963 gegründete Bundesliga wurde abgelehnt.
In der Saison 1963/64 stieg Hannover 96 in die Bundesliga  auf und sollte dort 10 Jahre bleiben. Spielerpersönlichkeiten dieser Zeit waren Werner Gräber, Otto Laszig, Udo Nix und Torwart Horst Padalsky.
Nach vielen Aufs und Abs gelang 1984/85 wieder einmal der Aufstieg, danach ging es aber wieder bergab, bis es 1986 wieder nach oben ging. In diese Zeit fällt auch der Gewinn des DFB Pokals. Doch Hannover konnte seinen Platz in der 1. Bundesliga nicht halten und stieg bis in die Regionalliga ab.
Endlich kehrten sie 1998 in den Profifussball zurück, durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nach 13 Jahren, im Jahr 2002/03, etablierten sie sich in der 1. Bundesliga im Mittelfeld, um  dann 2010/11  auf einem Europa-League Platz zu landen.
Dieses wird wohl jetzt die schwierigste Phase dieses Berichtes. Hannover 96 und die Geschichte des Vereins und die Schrägheiten seiner Spieler auf die Schippe zu nehmen und die Erfolge und Misserfolge zu benennen, das ist sehr einfach zu berichten. Aber welche Worte gibt es für den selbstgewählten Tod  von Robert Enke? Die Frage nach dem Warum wird immer bleiben. Die Fragen danach, was die ausschlaggebenden Punkte waren, die Robert Enke zu diesem entsetzlichen Schritt geführt haben. Wir werden es nie erfahren. Was bleibt ist ein ehrliches, aufrichtiges Danke an einen grossartigen Fussballer, Sportler und Mensch. Sein nachdenkliches Wesen, seine offen gezeigte Trauer um seine Tochter hat uns gezeigt, dass Helden nicht immer toughee Supermänner sein müssen.

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