Spielbericht Hannover

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Nach dem gelungenen 5:0 Pflichtspielauftakt in Siegen gegen den TuS Erndtebrück im DFB-Pokal vergangenen Freitag, wurde am Samstag um 15:30 im heimischen Bölle nach 33 lilienfreien Bundesligajahren endlich wieder höchstklassig gespielt. Der erste Gegner der Saison hieß Hannover 96. Die Niedersachsen, die seit 2002 durchgängig in der Bundesliga spielen, haben die vergangene Saison, mit 37 Punkten, 40 Toren und 56 Gegentoren, auf dem 13. Tabellenplatz beendet.

Als Erstes möchte ich mich hier, nur für den Fall, dass jemand von euch zufällig mitliest, bei allen Organisatoren für die geile Choreografie bedanken, das war schon echt beeindruckend.

Doch nun zum Spiel. Aber so viel gibt es da in den Anfangsminuten nicht zu erwähnen. Viele Fouls, viele Standards, wenig Spielfluss, wenig wirkliche Gefahr, abgesehen von einem Kopfball nach einer Ecke in der 2. Minute. Den Hannoveranern fehlte Kreativität und Konzentration im Offensivspiel, während unsere Lilien sich wie gewohnt auf die Defensive konzentrierten und auf Konter lauerten. Ein Standard brachte dann doch noch Gefahr für das Tor von Christian Mathenia. In der 29. Spielminute nach einer Ecke von links, köpfte Karamann an die Unterkante der Latte, von wo aus der Ball knapp vor die Linie sprang. Der Ball konnte danach geklärt werden und die ca. 8000€ pro Spieltag für die neue Torlinientechnik haben sich zumindest an diesem Tag schon einmal gelohnt.

Kurze Zeit später, wieder Ecke für Hannover, Stroh-Engel köpft den Ball aus dem Sechzehner, woraufhin Sailer einen hannoveraner Distanzschuss in den Lauf von Heller blockt. Aus der eigenen Hälfte fängt Heller an zu sprinten, die 96-Abwehr kann mit dem „Blauen Blitz vom Bölle“ nicht mithalten. Dann dribbelt er im Sechzehner noch schnell den Chilenen Miiko Albornoz aus und versenkt die Kugel in der rechten oberen Ecke des Kastens von Ron-Robert Zieler. Fortan mussten die Hannoveraner den Lilien Tribut zollen, waren unsicher und nervös. Auf der anderen Seite agierten unsere Lilien nun mehr und warteten nicht immer nur auf Konter.

In der Halbzeitpause reagierte 96-Trainer Frontzeck auf die schwache Offensivleistung seiner Truppe und wechselte Benschop für Klaus ein. Schon kurze Zeit darauf, in der 48. Minute sorgte er für den Ausgleich. Sulu konnte Erdinc an der rechten Strafraumgrenze nicht am passen hindern und Jungwirth und Caldirola waren nicht schnell genug an dem anrauschendem Benschop dran, der das Leder durch die Beine von Mathenia schob. Unglücklich für unsere Abwehr, da es ihr erster wirklicher Fehler war, der auch gleich bestraft wurde.

In der 54. Minute wurde ein Fehler in der Ballannahme von Albornoz zur Vorlage für Heller, der sich den perfekt vorgelegten Ball schnappte, dieses Mal nur noch Zieler ausdribbeln musste und dann locker einschiebte, wobei die Innenseite des rechte Pfostens noch etwas nachhalf. 2:1!

Vier Minuten später hielt Sulu Erdinc im Strafraum leicht am Arm, der für meinen Geschmack da doch sehr leicht und auch etwas theatralisch fiehl. Gelb für Sulu und Elfmeter. Vermutlich bin ich nicht der einzige Lilienfan, der das so sieht, aber die meisten objektiven Beobachter sagen wohl, dass dieser Elfer in Ordnung ging. Mich überzeugten die Fernsehbilder allerdings nicht. Ist aber auch eigentlich nicht so wichtig, denn den extrem schwach geschossenen und unplatzierten Elfer von Erdinc stellte Mathenia vor nun wirklich gar kein Problem. Den hätte er auch mit der Schlafmütze fangen können. Die Freude über dieses Geschenk übermannte auch Jerome Gondorf, der kurz danach dem, vor Scham auf dem Boden liegenden Schützen, ins Gesicht jubelte. Am Sonntagmorgen entschuldigte er sich via Facebook für sein unsportliches Verhalten. Klasse Aktion von dir Jego, danke für diese faire Geste!

Trotz des gehaltenen Elfmeters ließ der erneute Ausgleich nicht lange auf sich warten. Nach einem Freistoß von Prib vom rechten Flügel flog Mathenia am Ball vorbei, der landete unglücklich auf dem Bein von Kapitän Sulu und von dort aus sprang er ins Tor der Lilien. Wieder einmal extrem unglücklich für unsere Abwehr, die eigentlich, abgesehen von diesen zwei Fehlern ein sehr konzentriertes Spiel machte. 2:2 in der 62. Minute.

Die Gelegenheiten wieder in Führung zu gehen waren noch da. Sailer zwang in der 70. Minute Zieler mit einem Kopfball zu einer Glanzparade, Stroh-Engel köpfte zehn Minuten später an die Latte. Außerdem foulte Schulz den eingewechselten Rosenthal in der Nachspielzeit im Strafraum, es hätte eigentlich einen Elfmeter geben müssen, doch Schiedsrichter Dr. Felix Brych gab ihn nicht.

So kam es, dass die Lilien diese Saison mit einem eher unglücklichen, paradoxerweise aber doch auch irgendwie zufriedenstellenden, 2:2 beginnen und damit, gemeinsam mit Hannover, denn 9. Platz belegen. Heute sollte es einfach nicht sein. Nach 90 nervenaufreibenden Minuten ist alles was wir wissen: „Heller ist schneller!“, und „Sailer ist geiler!“

In diesem Sinne, wir lesen uns wieder gegen Schalke, bis dann.

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