Spielbericht aus Ingolstadt

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Die letzte Minute wischt alles weg…

Da war es also, das erste Auswärtsspiel des geliebten Sportvereins mit der „Lilie auf der Brust“.

Nüchtern betrachtet war es Sonntag, der 10. August um 13:30Uhr. Aber emotional war das kein Sonntag wie jeder andere und somit eben auch kein Spieltag wie man das sonst so erlebt.

Denn es war 21Jahre her seit unsere Lilien das letzte Mal in Liga zwei auswärts antraten. Eine Zeitspanne, die für eine ganze Generation steht und die einige in unserer kleinen blau-weißen Welt der „wahnsinnigen“ und „Bekloppten“ noch nicht erlebt haben.

Aber egal, nachdem der Autor dieser Zeilen erst am Abend bzw. in der Nacht zum Spieltag vom Segeln mit dem Fanprojekt zurück kam, klingelte der unbarmherzige und unverbesserliche Wecker nach gefühlt viel zu wenigen Stunden.

Bereits um kurz nach 7:00Uhr traf man sich mit all den Freunden und Bekannten, mit denen man immer so unterwegs ist und stieg mit der gepackten Tasche in den Bus der Suspects um die Stadt von Schanzern und Audi nach ca. sechs Stunden zu erreichen.

Rein in´s Stadion. Neu, aber nicht gerade das was mich vom Hocker reißt und was ich in der Form als Neubau für meinen Verein haben wollen würde. Mundlöcher an den blödesten Stellen, Dach zu weit weg, Ecken unvorteilhaft bebaut, …

Doch all das zählt irgendwie nicht wirklich, denn das einzige was zählt ist der Verein zu dem… – Ich merke ich schweife ab. Also noch mal, was zählt sind die Minuten bis zum Anpfiff. Das zweite Spiel in der neuen Liga, das erste Auswärts.

Und auch wenn du diese Gedanken nicht haben solltest hast du schon im Hinterkopf, das bisher noch keiner der Vereine die beide Spiele hinter sich haben diese sechs Punkte…Anpfiff, jetzt, Fahnen hoch, singen, schauen und immer wieder brüllen, singen ab und an auch mal meckern. Über den Schiri, die Gegenspieler, den jungen Herren der für alles was ihm nicht passt scheinbar nur eine Vokabel kennt.

Und plötzlich steht es 1:0 durch Bregerie, was aber leider relativ bald ausgeglichen wird. Dann der Schockmoment – nachdem zunächst noch in der ersten Halbzeit Christian Mathenia verletzt am Boden lag, jedoch weiter spielen konnte, muss nun der Captain Aytac Sulu verletzt vom Platz. Doch auch hier zeigt diese Truppe wieder das was sie im letzten Jahr mit ausgemacht hat. Fußball ist ein Mannschaftssport und sie haben es begriffen und sind eine. Hier wird füreinander gerannt und gekämpft und keiner scheint mit irgendetwas zufrieden. So fällt dann trotz dessen, das Ingolstadt immer wieder drückt das 2:1 für unsere Lilien. Die Jungs geben weiter alles und doch kommt plötzlich Lappe. Dieser Karl Heinz der mal bei uns im Gespräch war macht seinem Nachnamen alle Ehre und wischt den Traum von zwei Siegen zu Saisonbeginn mit seinem Ausgleich einfach weg.

Was er jedoch nicht wegwischen kann ist dieses absolut geile Gefühl wieder DA zu sein, nach Lautern, Nürnberg, St. Pauli, etc fahren zu dürfen und in einer Liga zu spielen in der 10 von 18 Vereinen bereits in der ersten Liga gespielt und bis auf die absoluten Neulinge aus dem österreichischen Kuhstall und Heidenheim jeder bereits mehrere Jahre in Liga zwei aufweisen kann.