Lilien besiegen Veilchen mit 2:0

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Knapp zwei Wochen nach dem spektakulären Auftritt der Lilien in der Münchner Allianz-Arena beim TSV 1860 München haben sich die 98er am Samstag gegen Erzgebirge Aue vor 11.100 Zuschauern den nächsten Heimsieg gesichert.

Mit von der Partie war dabei Kapitän Aytac Sulu, der nur vier Wochen nach seiner schweren Gesichtsverletzung, erlitten im Spiel gegen den FC Ingolstadt, zwar mit Maske, jedoch mit gewohnt vorbildlichem Einsatz die Mannschaft anführte. Ansonsten traten die 98er unverändert auf, verständlicherweise aufgrund der zuletzt gezeigten, guten Leistungen jedes Einzelnen.

Erzgebirge Aues Trainer Tomislav Stipic, erst seit vergangenem Dienstag im Amt, veränderte die Mannschaft im Vergleich zum letzten Auftritt beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf auf 4 Positionen.

Nach einer zunächst ausgeglichenen Abtastphase beider Mannschaften wurden die 98er von Minute zu Minute dominanter. Aue wurde durch extremes Pressing, z.b. durch Jerome Gondorf, zu Fehlern gezwungen. Mit dem vorhandenen Ballbesitz versuchten die 98er sich Torchancen zu erarbeiten, scheiterten jedoch häufig an der vielbeinigen Abwehr der Sachsen, welche vor allem bei den insgesamt 10 Ecken fast nichts zuließ. In der 20. Minute schaffte es der wieder einmal kaum zu stoppende Marcel Heller nach einem schönen Pass von Jerome Gondorf in den Strafraum einzudringen, konnte den Ball jedoch nicht mehr am herausstürmenden Keeper Martin Männel vorbeilegen.

Als sich so mancher Zuschauer schon mit dem 0:0 zur Halbzeit zufrieden gab, gewann Marco „Toni“ Sailer in einem für ihn typischen Luftkampf den Ball, legte ab zu Dominik Stroh-Engel und dieser schickte erneut Marcel Heller auf die Reise. Nachdem der noch geschickt zwei Gegenspieler aussteigen ließ, schoss er den Ball mit einem ansehnlichen Schlenzer in den Winkel und ließ Männel keine Chance. Mit der hoch verdienten Führung ging es unter großem Applaus in die Katakomben des altehrwürdigen Merck-Stadions am Böllenfalltor.

Nach dem Seitenwechsel kehrten die „Veilchen“ deutlich verbessert auf den Platz zurück und übernahmen zusehends die Kontrolle über das Spielfeld, ohne sich jedoch großartige Chancen herausspielen zu können. Ein Fernschuss von Romario Kortzorg sorgte allerdings für ein Raunen im Stadion, er strich nur knapp am Kasten vom ansonsten kaum geprüften Christian Mathenia vorbei.

Mitten in der Drangperiode des Tabellenletzten trat dann wieder einmal Dominik Stroh-Engel in Erscheinung. Nach geschicktem Seitenwechsel von Tobias Kempe auf den freistehenden Sandro Sirigu flankte dieser präzise auf den im Strafraum wartenden Stroh-Engel, welcher Männel mit seinem überlegten Kopfball in den Winkel abermals keine Chance ließ.

Der Treffer sorgte bei den 98ern für die sehnlichst erwünschte Ruhe, Aue kam in den verbleibenden knapp 20 Minuten kaum mehr gefährlich vor das Tor und der Spielfluss wurde durch viele Unterbrechungen gänzlich heraus genommen.

In der 63. Minute herrschte allerdings noch einmal Aufregung am Böllenfalltor, als Kapitän Aytac Sulu nach einem Zusammenprall sofort das Feld verließ und behandelt werden musste. Befürchtungen von einem Wiederaufbrechen der gerade erst überstandenen schweren Verletzung waren allgegenwärtig, bis man den Kapitän nach „Sulu,Sulu“-Sprechchören und mit einem blau-weißen Turban wieder am Spielfeldrand stehen sah, er umgehend aufs Feld zurückkehrte und bis zum Ende durchhielt. Ein Sinnbild für die gesamte Mannschafts- und Willensleistung der letzten Monate.

Last-Minute Transfer Florian Jungwirth durfte zudem zum ersten Mal das Bölle erleben, er wurde zehn Minuten vor Schluss für Marco Sailer eingewechselt, welcher wie die anderen Auswechselspieler (Marcel Heller und Dominik Stroh-Engel) mit tosendem Applaus und „standing ovations“ gebührend verabschiedet wurde.

Die Lilien behielten somit auch im dritten Heimspiel der Saison die Punkte am Böllenfalltor und stehen nach dem fünften Spieltag der zweiten Liga auf dem 3. Tabellenplatz, Aue nach fünf Niederlagen auf dem 18. Rang. Schon am Freitagabend geht es für die 98er in Braunschweig wieder darum, alles zu geben und etwas Zählbares gegen den Abstieg mitzunehmen.

Von Maximilian Burger

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