Bundesliga-Spielbericht – Dortmund war dieses Mal eine Nummer zu groß

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Nach dem viel umjubelten Punktgewinn beim letztjährigen Gastauftritt in Dortmund blieb die Überraschung dieses Mal leider aus. Der BVB war mindestens eine Nummer zu groß für bemühte, aber dennoch überforderte Darmstädter. Konnte man den Westfalen in Halbzeit eins zumindest noch ergebnistechnisch Paroli bieten, nutzte der Vizemeister seine Chancen nach der Pause konsequenter aus und fügte den Lilien mit dem 6:0 die höchste Auswärtsniederlage ihrer Bundesligageschichte zu.

Man kann Nobert Meier wirklich nicht vorwerfen, er hätte die Lilien ins offene Messer laufen lassen. Mit einer defensiven Fünferkette versuchte Darmstadts Trainer, die spielfreudigen Borussen vom eigenen Kasten fernzuhalten. Dabei musste Meier wie bereits in den ersten beiden Saisonspielen auf Aytac Sulu verzichten. Darmstadts Kapitän laboriert weiterhin an einer Wadenverletzung, die seine eigentlich vorgesehene Rückkehr ins Team verhinderte. So kam Leon Guwara zu seinem Startelfdebut für den Sportverein.

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Mit Immanuel Höhn und Alexander Milosevic bildete er die drei Mann starke Innenverteidigung, die von Florian Jungwirth und Fabian Holland auf den Außen flankiert wurde. Mario Vrancic ersetzte an der Seite von Peter Niemeyer den aufgrund von Knieproblemen ausgefallenen Jerome Gondorf auf der Doppelsechs. Im Sturm durfte Sven Schipplock abermals von Beginn an ran und erhielt damit erneut den Vorzug vor Geburtstagskind Antonio Colak. Bei Dortmund saßen einige Stars zunächst nur auf der Bank, so zum Beispiel Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang. Mit dem auch in der Breite qualitativ hochwertigen Kader kann sich BVB-Coach Thomas Tuchel solche Rotationen problemlos erlauben.

Das Spiel begann denkbar ungünstig für den SVD: bereits in der 7. Spielminute brachte Gonzalo Castro die Borussia in Führung. Der frühe Gegentreffer machte sich auch im Darmstädter Block bemerkbar, der trotz unermüdlicher Aufforderungen seitens der aktiven Fanszene einen weitgehend ruhigen Nachmittag verbrachte. Mit der Führung im Rücken drängte der BVB auf den nächsten Treffer, doch Michael Esser im Tor der Lilien knüpfte an die starken Auftritte der vergangenen Wochen an und verhinderte mit Paraden gegen Ramos und Guerreiro eine höhere Pausenführung. Offensiv lief bei den Lilien in Halbzeit eins so gut wie gar nichts zusammen.

Im zweiten Durchgang kommt es knüppeldick für die 98er

Nach dem Wechsel brachte Meier Roman Bezjak für Mario Vrancic, um das Offensivspiel zu beleben. Das war auch bitter nötig, da Sven Schipplock völlig in der Luft hing. Bereits gegen Ende des ersten Durchgangs hatte Meier „Flankengott“ Sandro Sirigu für den überforderten Änis Ben-Hatira gebracht. Doch die Personalwechsel brachten kaum Besserung. Abgesehen von einem Fernschuss von Bezjak, der das erstmalige Eingreifen von Roman Bürki im Tor der Borussia erforderte, suchte man Offensivaktionen der Lilien vergebens. Umso spielfreudiger agierte hingegen der BVB, der das Ergebnis wie schon vor wenigen Tagen in Warschau auf ein halbes Dutzend Tore hochschraubte.

Demütigender Weise erzielten die Schwarzgelben den vierten und fünften Treffer per Hacke. Spätestens im jener Phase war der Darmstädter Widerstand gebrochen. Die Jungs konnten einem wirklich nur noch leidtun, vorallem Michael Esser, der bei allen Gegentreffern chancenlos war.

Der BVB gewann so gut wie jeden zweiten Ball, war stets einen Schritt schneller am Leder und spielte sich in einen Rausch. Zu allem Überfluss kassierte Peter Niemeyer in der 57. Spielminute auch noch die Gelb-Rote Karte, was die Auflösungserscheinungen in Reihen der Südhessen zusätzlich verstärkte. Er wird den Lilien am Dienstag im wichtigen Heimspiel gegen die TSG aus Hoffenheim also fehlen. Es bleibt zu hoffen, dass Jerome Gondorf bis dahin wieder fit wird, da Norbert Meier im defensiven Mittelfeld nicht gerade ein Überangebot an Alternativen vorweisen kann.

Fazit? Mund abputzen, weiter machen!

Was bleibt von diesem Spiel hängen? Am besten, man macht so schnell wie möglich einen Haken dran. Borussia Dortmund ist mit Sicherheit nicht die Kragenweite des SVD. Dass so eine Klatsche trotzdem schmerzt, ist völlig natürlich. Es werden dort aber noch ganz andere Mannschaften unter die Räder kommen. Alles in allem muss man konstatieren, dass sich die Mannschaft aufgrund der großen Veränderungen, die der Kader im Sommer erfahren hat, noch immer nicht eingespielt hat.

Hier hat Norbert Meier noch ein gutes Stück Arbeit vor sich. Nun muss er das Team erstmal auf die kommenden Auftritte vorbereiten. Die nächsten Gegner lauten Hoffenheim, Augsburg und Bremen. Das sind die Teams, mit denen man sich messen kann und gegen die man etwas Zählbares mitnehmen sollte. Wenn alles glatt läuft, ist dann auch wieder der Käpt‘n an Bord und führte unsere Lilien zurück in seichte Gewässer.

Autor: Fabian Ortkamp Zu den Spiel-Highlights

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